Sommerkurs: Bestandserhaltungsmanagement von Hartmut Weber
DFG-Projekt: Prototyp eines online-fähigen Findbuchs von Mechthild Black-Veldtrup
DDR-Gesetzessammlung für die Bibliothek der Archivschule von Nils Brübach
Zum Tod von Dr. Dieter Großmann von Rainer Polley
Messestand der Archivschule Marburg beim Deutschen Archivtag in Ulm von Karsten Uhde
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 32. Wissenschaftlichen Kurses
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 35. Fachhochschul-Kurses
Überblick über die Um- und Neubauplanung der Archivschule
Beiratssitzung der Archivschule am 6. November 1997
Vorträge und Veröffentlichungen durch die Dozenten der Archivschule
Neue Publikationen der Archivschule
Dozentin Katharina Tiemann, Diplom-Archivarin im Westfälischen Archivamt, Münster, stellt sich vor
Fortbildungsveranstaltung WS 6: Archive im Internet vom 12.-14.11.1997 von Sabine Dietzsch
Zwei Jahre Internet-Angebot der Archivschule Marburg von Karsten Uhde
Aus der Bibliothek von Nils Brübach
Liebe Leserin, lieber Leser,
zum Jahresende 1997 erreicht Sie wieder eine neue Ausgabe des Newsletters der Archivschule "Forum". Auch mit diesem Heft möchten wir Ihnen einen zusätzlichen Einblick in unsere Arbeit geben sowie über Entwicklungen in der Archivschule informieren.
Wir berichten über den Sommerkurs "Bestandserhaltungsmanagement", der in Zusammenarbeit mit der European Commission on Preservation and Access, Amsterdam, und der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Stuttgart, stattfand.
Es folgen Beiträge zum DFG-Projekt "online-fähiges Findbuch", zur Sammlung von Gesetzesblättern der ehemaligen DDR sowie über den "Messestand" der Archivschule beim Deutschen Archivtag in Ulm.
Das Institut für Archivwissenschaft informiert über die große Exkursion des 31. wissenschaftlichen Kurses nach Brüssel.
Die Fachhochschule stellt sich mit ihrer Ausstellung "Das Marburger Südviertel - Ein Stadteil im Wandel der Zeit" vor.
Weiter geht es mit Informationen aus der Verwaltung.
Aus dem Bereich Fortbildung geben wir eine Gesamtübersicht über die Veranstaltungen in 1998 sowie eine Vorausschau im ersten Halbjahr 1998. Eine Dozentin stellt sich mit Bild vor, und eine Teilnehmerin der Fortbildungsveranstaltung "Archive im Internet" berichtet über ihre Erfahrungen während der Veranstaltung.
Die EDV-News folgen mit "Zwei Jahre Internet-Angebot an der Archivschule". Daran schließt sich eine Übersicht der Neuerwebungen der Bibliothek an.
Mit einigen Zeitungsausschnitten stellen wir Ihnen die Resonanz der Presse auf Ereignisse an der Archivschule vor, und unsere Chronik gibt einen Überblick über das Geschehen und die Aktivitäten in den vergangenen sechs Monaten.
Ich wünsche Ihnen allen erholsame Feiertag, ein
ruhiges und angenehmes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches 1998.
Karin Gerbig
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Sommerkurs: Bestandserhaltungsmanagement
In Kooperation mit der European Commission on Preservation and Access (Amsterdam) und mit der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg veranstaltete die Archivschule vom 18.-22. August 1997 einen Sommerkurs zu Fragen des Bestandserhaltungsmanagements. An dieser Fortbildungswoche nahmen 19 Führungskräfte vorwiegend aus der mittleren Managementebene von Archiven und Bibliotheken aus 11 europäischen Ländern teil. Der Sommerkurs wurde in Anwesenheit von Vertretern der regionalen Presse und des Rundfunks von der Leiterin der Archivschule Marburg und von der Generalsekretärin der European Commission on Preservation and Access, Frau Yola de Lusenet, eröffnet. Beide Damen betonten die Notwendigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, wobei auch die Kooperation zwischen Archiven und Bibliotheken gemeint war. Frau Dr. Menne-Haritz konnte auf den bedeutenden Stellenwert der Bestandserhaltung und der damit verbundenen Managementfragen in der Aus- und Fortbildung der Archivschule Marburg hinweisen, während Frau de Lusenet gerade hinsichtlich der Managementfragen ein Defizit bei vielen Archivaren und Bibliothekaren in der Führungsebene feststellte. Der Kursleiter, Herr Ltd. Archivdirektor Dr. Hartmut Weber spielte in seiner Einführung auf die Notwendigkeit an, sich auch in Bestandserhaltungsfragen mit den Gedanken des lean management auseinanderzusetzen, nämlich bei abnehmenden Ressourcen im Sinne einer lean preservation vor allem auf die in den Humanressourcen zu weckende Kreativität zu setzen und die Regel zu befolgen, daß Effektivität vor Effizienz rangiere.
Während der fünf Kurstage wurden insbesondere Fragen der Planung, Organisation und Durchführung von Bestandserhaltungsprogrammen und Konservierungsprojekten unter den in Archiven und Bibliotheken gegebenen Bedingungen behandelt. Die Notwendigkeit, das Planen und Handeln an Zielen auszurichten, wurde an der gemeinsamen Erarbeitung eines Zielsystems für die Bestandserhaltung konkretisiert, wobei die Zielkonflikte zwischen Schutz und Zugänglichkeit von Archiv- und Bibliotheksgut, aber auch die unterschiedlichen Ziele unterschiedlicher Gruppen in Archiven und Bibliotheken deutlich wurden. Ein knapper Überblick beleuchtete das Instrumentarium der Bestandserhaltung auf dem neuesten technischen Stand, wobei die eher Management-orientierten Themen wie Notfallvorsorge und Katastrophenmanagement, die Verfahren der Massenkonservierung mit ihren Wirkungsspektren und Risiken sowie die Möglichkeiten der Konversion gefährdeter Objekte unter Verwendung von Mikrofilmen oder digitaler Konversionsverfahren eingehender behandelt wurden. Die effektiven und wirtschaftlichen Maßnahmen der Prävention behandelte Frau Konservatorin Dr. Anna Haberditzl vom Institut für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut in Ludwigsburg. Sie stellte moderne Schadensvermeidung mit den Schwerpunkten Magazineinrichtung, Magazinpflege, Lagerung, Klimatisierung und Verpackung von Archiv- und Bibliotheksgut vor.
Weitere Schwerpunkte waren die Vorstellung von Optimierungsverfahren mit dem Ziel funktionaler Organisationsstrukturen und rationeller Ablauforganisation, wobei insbesondere die Vor- und Nachteile arbeitsteiliger Verfahren erörtert wurden. In diesem Zusammenhang wurden auch im Sinne einer sinnvollen Aufgabenteilung bei der Bestandserhaltung Kriterien und Anforderungen für die Vergabe von Aufträgen an gewerbliche Betriebe entwickelt. Eine weitere Kurseinheit beschäftigte sich mit der Vorstellung und Diskussion, bei konkurrierenden Aufgaben über Prioritäten zu entscheiden. Schließlich wurden Kriterien erarbeitet, um in Abhängigkeit vom intrinsischen Wert von Archiv- und Bibliotheksgut Entscheidungen für Originalerhaltung oder Konversion treffen zu können.
Abschließend wurden die Themen Personal- und Ressourcenmanagement behandelt. Dabei wurden die Probleme beleuchtet, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Leistungsbereitschaft zu motivieren und für die Bestandserhaltung zu gewinnen. Dabei wurden auch Grundsätze der Gesprächsführung und der Führungstechnik angesprochen.
Für einige Managementprobleme in der Bestandserhaltung entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Planspielen eigene Lösungen. Im ersten Planspiel waren Schäden an Archiv- und Bibliotheksgut zu beschreiben und zu analysieren. Im zweiten war der wirtschaftliche und effektive Umgang mit Ressourcen unter Beweis zu stellen und Kreativität zu entwickeln, um der Forderung der Nachhaltigkeit beim Kräfteeinsatz auch in der Bestandserhaltung zu entsprechen.
Praktische Lösungen zu zentralen Bestandserhaltungsfragen machte die ganztägige Exkursion nach Ludwigsburg anschaulich: Die Führung durch das 1995 in einem denkmalgeschützten Gebäudekomplex zweckmäßig untergebrachte Staatsarchiv vermittelte den Teilnehmern den Eindruck modernster Technik der Klimatisierung und der Luftfilterung. Von der Führung durch das Institut für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut zeigten sich die Kursteilnehmer jedoch besonders beeindruckt. Der Institutsleiter, Archivdirektor Frieder Kuhn, und seine Stellvertreterin, Frau Konservatorin Dr. Anna Haberditzl, machten die Gäste mit den in dieser Institution, die zu den größten und modernsten ihrer Art in Europa zählt, eingesetzten Geräten und den dort angewandten modernen und rationellen Verfahren der Papierrestaurierung sowie der Verfilmung vertraut. Bevor die Teilnehmer die Rückreise antraten, wurden sie von Herrn Ministerialrat Joachim Uhlmann vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden- Württemberg, im Institut bei einem Empfang willkommen geheißen. Dieser überreichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kurses jeweils ein Exemplar des neu erschienenen Buches "Bestandserhaltung - Herausforderungen und Chancen" als künftige Arbeitshilfe.
Auch in Marburg wurde der Kurs gastlich und herzlich aufgenommen. In einer Führung durch die Marburger Altstadt vermittelte der Studienleiter der Archivschule, Herr Prof. Dr. Rainer Polley, den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Eindruck von der alten Geschichte dieser lebendigen Universitätsstadt und schuf damit zugleich die Basis an Lokalkenntnis für den Empfang durch den Oberbürgermeister der Stadt Marburg im ehrwürdigen Rathaus. Und schließlich trug die Archivschule selbst mit einem für die oberhessische Region typischen "Vesper" in ihren Räumen dazu bei, daß sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur an eine arbeitsreiche Woche in Marburg erinnern werden.
Hartmut Weber
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DFG-Projekt: Prototyp eines online-fähigen Findbuchs
Nach einem halben Jahr ist es Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen: Zunächst zur Vergewisserung: Welche Ziele hatten wir uns gesteckt? Dann ein Resümee: Was ist bisher gelaufen? Schließlich ein Ausblick: Wie geht es weiter?
Das auf ein Jahr angelegte DFG-Projekt hat das Ziel, das elementare archivische Hilfsmittel, das Findbuch zu einem einzelnen Bestand, auf seine online-Möglichkeiten hin zu untersuchen und es dabei insgesamt benutzerfreundlicher zu machen. Dabei steht die Gestaltung einer interaktiven Benutzeroberfläche im Zentrum des Geschehens.
Die Vorteile von Papierfindbüchern sollen auf jeden Fall erhalten bleiben, nämlich die Zugänglichkeit zu den Titelaufnahmen von mehreren Ebenen aus (Gliederung und Index), die Darstellung von non-verbalen Zusammenhängen durch die Hierarchie der Gliederung und durch die Anordnung der Titel, die Möglichkeit des non-linearen, individuellen Zusammenstellens von Informationen durch Blättern und assoziatives Lesen sowie die Bereitstellung von Zusatzinformationen durch die Einleitung. Gleichzeitig sollen die Nachteile des Papierfindbuchs ausgeglichen werden, etwa die mangelnde Verknüpfung von Informationen der Einleitung mit der Gliederung und den Titelaufnahmen oder die fehlende optische Verbindung zwischen Gliederung und Titelaufnahmen oder die Vernachlässigung der Strukturen des Bestands bei der Suche über die Indices. Darüber hinaus sollen die besonderen Möglichkeiten des Internets ausgenutzt werden: es sollen Zusatzinformationen, z. B. Teile der Einleitung oder auch solche, die man dort nie hineinschreiben würde, wie Bewertungsentscheidungen zu einzelnen Akten, dort abrufbar sein, wo man sie braucht, bei einzelnen Titeln oder Gliederungspunkten; einzelne Titelaufnahmen soll der Benutzer ausdrucken, in eigene Dateien kopieren oder mit einem Lesezeichen markieren können.
Herauskommen soll am Ende nicht nur ein Bericht darüber, was möglich ist und was nicht, sondern darüber hinaus 1. ein Demo-Prototyp, der auf einem existierenden Findbuch beruht (Grundlage ist das Ergebnis der Verzeichnungsübung des 31. Wissenschaftlichen Kurses der Archivschule Marburg von diesem Sommer: Bestand Staatsarchiv Marburg, 401.11 Regierungspräsidium Kassel - Kommunalaufsicht) und 2. ein sogenannter Reportgenerator (der Daten aus einer Datenbank exportiert und in ein html-fähiges Format umwandelt), mit dem auch andere Archive den Prototyp für eigene Findbücher im Internet verwenden können. Dieser Reportgenerator wird auf CD-ROM und zusammen mit einem Handbuch über die Archivschule Marburg zu beziehen sein.
Das Projekt läuft nun seit dem 1. Juni 1997. Das Projektteam, bestehend aus Mitarbeitern der Archivschule Marburg, Frau Dr. Menne-Haritz als Projektleiterin, Herrn Engel und Herrn Dr. Uhde, sowie die für diesen Bericht verantwortliche, eigens dafür angestellte Projektbearbeiterin hat einige Vorarbeiten im Haus erledigt: z. B. habe ich einen Anforderungskatalog erstellt, in dem die einzelnen, oben genannten Ziele für das online-Findbuch definiert wurden, außerdem habe ich mit Hilfe der Beschreibungssprache html sowie der Programmiersprache Javascript einen Vorprototyp (http://www.uni-marburg.de/archivschule/findbuch/Findbuchhomepage.html) für das Internet realisiert, der noch nicht die volle Funktionalität des angestrebten online-fähigen Findbuchs aufweist, mit dem wir aber in Ansätzen zeigen können, was wir uns vorstellen, wie im September auf dem Deutschen Archivtag in Ulm geschehen. Das der Demo-Version zugrundeliegende Findbuch stammt aus der erwähnten Verzeichnungsübung des 31. Referendarkurses; bereits die Arbeitsprotokolle für diese Übung wurden so geplant, daß die darin enthaltenen Ergebnisse nicht nur für die Einleitung des online-Findbuchs, sondern auch für die Zusatzinformationen, die auf den Ebenen Gliederung und Titelaufnahmen angeboten werden sollen, ausgewertet werden können. Ich habe diese Informationen mit ihren möglichen Verknüpfungen zusammengestellt und in eine erweiterte Version des ursprünglichen Findbuchs so integriert, daß alle Möglichkeiten des Angebots von solchen Informationen irgendwo mindestens einmal ausprobiert werden.
Die Programmierung liegt, was die planende und überwachende Seite angeht, bei der GMD (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung) in Darmstadt und bei der Firma Startext in Bonn, die die eigentliche Programmierung von der Datenbank in den Reportgenerator mit der Programmiersprache Perl übernommen hat. Der Beginn der Programmierung hat sich, da die Suche nach einem Programmierer sich als überraschend schwierig erwies, länger hingezogen als geplant, wird aber trotzdem bis Anfang März 1998 abgeschlossen sein.
Am 3. März 1998 wird das Findbuch auf einem Kolloquium in Marburg vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden. Es sollen hier auch weitere, bereits existierende Verfahren zur Präsentation von Findbüchern im Internet (wie mit Encoded Archival Description und Dynaweb erstellte Findmittel) zur Sprache kommen und mit dem hier verfolgten Ansatz verglichen werden. Der Rest der zur Verfügung stehenden Zeit wird der Anfertigung von CD-ROM und zugehörigem Handbuch gewidmet werden.
Als Projektbearbeiterin sei mir ein persönliches Wort zum Schluß gestattet: Zum 31. 12. 1997 verlasse ich das Projekt frühzeitig, um eine feste Stelle am Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf anzunehmen. Es war für mich eine unglaublich reizvolle Aufgabe, einmal etwas ganz Neues auszuprobieren, zumal in dem gut eingespielten Team an der Archivschule. Ich wünsche dem Projekt viel Erfolg und alles Gute!
Mechthild Black-Veldtrup
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DDR-Gesetzessammlung für die Bibliothek der Archivschule
Was ein ehemaliges Kupferbergwerk doch sonst noch an Schätzen bereithält: Es begann alles mit einem Anruf aus Magdeburg. Herr Heckl, Referendar am Landesarchiv-Landeshauptarchiv, war bei einer Aktenaussonderung im Bergwerk Niederröblingen des ehemaligen "Mansfeld-Kombinates" auf eine vollständige, nicht mehr benötigte Sammlung von Gesetzesblättern der ehemaligen DDR gestoßen und hatte die Archivschule davon in Kenntnis gesetzt. Da Bibliotheksreferenten immer akzessionswillig sind und eine Prüfung ergab, daß mit der Übernahme der Sammlung eine Bestandslücke in unserer Bibliothek bei den Gesetz- und Verordnungsblättern geschlossen werden konnte, war die Archivschule schnell entschlossen, auf das Angebot einzugehen. Anrufe beim Landesarchiv in Merseburg und bei der "Gesellschaft zur Verwaltung und Verwertung von stillgelegten Bergwerken mbH" stellten sicher, daß die abgebende Stelle und das zuständige Landesarchiv von der Übernahme informiert wurden.
An einem Herbstmorgen ging es dann "vor dem Aufstehen" los, für 11 Uhr war der Übernahmetermin vereinbart worden. Über Alsfeld führte die Strecke an Eisenach vorbei nach Erfurt und von dort Richtung Sangerhausen. Schon bald sah man am Horizont die spitzen Abraumkegel des Mansfelder Bergreviers auftauchen.
Im Bergwerk in Niederröblingen war bereits alles für die Übernahme der insgesamt 178 Bände vorbereitet. Der für das Archiv zuständige Buchhalter, Herr Preibisch, führte kurz durch die gespenstisch leeren Hallen des Werkes, in dem 1991 die letzte Ausfahrt stattgefunden hatte. Und dann begann das Einladen: Einhundertachtundzwanzig Bände "Gesetzblatt der DDR" von 1949 bis 1990, einundzwanzig Bände "Das geltende Recht", Prozeßordnungen und einige Registerbände und Stichwortverzeichnisse wanderten in den Kofferraum, auf den Beifahrersitz und die Rücksitze eines alten Audi 100s, nunmehr "tiefergelegt" durch das Gewicht der Foliobände. Ganz, ganz vorsichtig ging es nach Marburg zurück, schnell fanden sich Helfer beim Entladen. Die Bände werden zur Zeit in die Bestände der Bibliothek der Archivschule eingearbeitet. Auch an dieser Stelle sei noch einmal allen Beteiligten für ihre Unterstützung gedankt.
Nils Brübach
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Zum Tod von Dr. Dieter Großmann
Im Alter von 76 Jahren verstarb am 10. September 1997 Herr Dr. Dieter Großmann, früher kunsthistorischer Referatsleiter am Herder-Institut in Marburg. Ausgewiesen durch ein umfangreiches Schrifttum zur hessischen und ostdeutschen Kunstgeschichte unterrichtete Herr Dr. Großmann seit 20 Jahren das Lehrfach "Kunstdenkmäler" zunächst in den Lehrgängen des gehobenen, später auch des höheren Archivdienstes der Archivschule Marburg mit großem Erfolg. Unvergessen werden vielen Lehrgängen auch seine kunsthistorischen Tagesexkursionen und seine Führungen durch die Elisabethkirche in Marburg bleiben.
Rainer Polley
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Messestand der Archivschule Marburg beim Deutschen Archivtag in Ulm
Wie bereits im Vorjahr, so war auch in diesem Jahr die Archivschule Marburg mit einem Stand auf der Fachmesse des Deutschen Archivtags vertreten.
Nach dem guten Zuspruch, den der Stand in Darmstadt mit der Vorstellung des Themas "Internet" hatte, wurde im Frühjahr diesen Jahres beschlossen, das Thema erneut aufzugreifen, zumal der Ulmer Archivtag den Einsatz des Internets im Archivwesen zum Thema hatte.
So planten wir neben der Vorstellung der vier seit Herbst 1996 neu in der Reihe der Veröffentlichungen der Archivschule Marburg erschienenen Bücher die Präsentation verschiedener Internet-Projekte der Archivschule und luden zudem die Landesarchivdirektion Baden-Württemberg ein, ihr eigenes Projekt ebenfalls an unserem Stand vorzustellen.
Wenn auch im Vorfeld eine Reihe von Problemen zu bewältigen waren, so gelang es schließlich doch, dieses Vorhaben zu realisieren.
Dank der guten Zusammenarbeit mit Frau Heil von der Geschäftsstelle des VdA in Münster und der Unterstützung der Kollegen Dr. Brübach und Engel konnte sich die Archivschule mit einem gegenüber dem Vorjahr auch optisch ansprechenderen Stand bereits am Dienstag Nachmittag den ersten Kolleginnen und Kollegen präsentieren.
Mittelpunkt des Standes waren die drei Computer, an denen Frau Dr. Black-Veldtrup interessierte Gäste mit dem ersten Prototyp eines digitalen Findbuchs vertraut machte. Aber nicht nur das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprojekt der Archivschule wurde von den Besucherinnen und Besuchern mit Interesse aufgenommen. Auch das DFG-Projekt der Landesarchivdirektion zu digitalen Konversionsformen von Archiv- und Bibliotheksgut, vom Projektbetreuer Dr. Exner selbst vorgestellt, fand guten Zuspruch. Die Bedeutung beider Projekte zeigte sich auch am Besuch des Wissenschaftsministers des Landes Baden-Württemberg, Herrn von Trotha, der an den Stand gekommen war, um sich beide Projekte ausführlich vorführen zu lassen. Über die beiden Forschungsprojekte hinaus, fanden aber auch die beiden hier erstmals der Öffentlichkeit vorgestellten Kursprojekte ein interessiertes Publikum. Frau Fliedner aus dem 33. Fachhochschulkurs, die eines der beiden Projekt für das Internet aufbereitet hatte, war - obwohl sie ihre Ausbildung an der Archivschule inzwischen schon beendet hatte - extra nach Ulm gekommen, um ihre Arbeit vorzustellen.
Dank des unermüdlichen Einsatzes einiger Mitglieder der noch laufenden Kurse, die an der Präsentation der Projekte beteiligt waren, konnten auch viele unserer neu erschienenen Bücher verkauft werden, wobei sich so mancher als wahres Verkaufsgenie offenbarte.
Als wir am Donnerstag Nachmittag den Stand wieder abbauten, konnten wir ein rundherum positives Fazit ziehen. Der Stand hatte ebensoviel Zulauf wie Zuspruch erfahren. Wie schon im Vorjahr war er zudem ein Treffpunkt für die bestehenden wie für ehemalige Kurse. Und auch in anderer Hinsicht war es ein gelungener Stand. Durch den nachträglichen Verzicht des VdA auf die Standgebühren und die Unterstützung der Deutschen Telecom, die uns als Sponsor kostenlos den Internet-Anschluß für die drei Tage zur Verfügung gestellt hatte, konnten die Kosten stark reduziert werden. So dachten wir auf der Rückfahrt schon darüber nach, wie ein Stand im nächsten Jahr in Münster aussehen könnte, getreu dem Motto: "Nach dem Archivtag ist vor dem Archivtag".
Karsten Uhde
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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 32. wissenschaftlichen Kurses
Beginn: 1. November 1997
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Impressionen von der Exkursion des 31. Wissenschaftlichen Kurses nach Brüssel vom 7. - 11. Juli 1997
Unter der Leitung von Herrn Prof. Polley und des Kursmentors, Herrn Dr. Uhde, fuhr der 31. wissenschaftliche Kurs auf Exkursion nach Brüssel, um das belgische Archivwesen, besonders aber die Schriftgutverwaltung in den Institutionen der EU kennenzulernen.
Der erste Termin war jedoch noch auf deutschem Boden verabredet: Bei der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung (KGSt) in Köln wollte man uns das "Neue Steuerungsmodell" für Kommunalverwaltungen nahebringen. Zahlreiche bunte Diagramme sorgten dafür, daß der Eindruck, es handle sich hier um graue Theorie, gar nicht erst aufkommen konnte. Da wir durch unseren Besuch in Dortmund im Februar bereits einen Erfahrungsbericht über die Umsetzung des Modells in die Praxis erhalten hatten (s. Forum 8, Juni 1997), entspann sich im Anschluß an die Ausführungen eine lebhafte Diskussion.
Auf der Weiterfahrt nach Brüssel machten wir am Nachmittag in Eupen Station. Dort empfing uns Prof. Alfred Minke. Er ist Leiter des Staatsarchivs in der deutschsprachigen Gemeinschaft, das als jüngstes belgisches Staatsarchiv (gegr. 1989) das Schriftgut der öffentlichen und privaten Einrichtungen im Gerichtsbezirk Eupen (das Gebiet der deutschsprachigen Gemeinschaft) bewahrt. Wer angesichts des sattsam bekannten Sprachenstreits in Belgien erwartet hatte, in Eupen mit einer schwierigen Lage konfrontiert zu werden, sah sich angenehm enttäuscht. Das Verhältnis zu den Wallonen, in deren Gebiet die neun deutschsprachigen Gemeinden liegen, sei unproblematisch, erklärte der Hausherr, lediglich die Flamen seien etwas enttäuscht, daß ihnen so die Chance entgehe, als Beschützer der deutschsprachigen Minderheit aufzutreten. Prof. Minke lobte auch die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit, besonders mit dem HStA Düsseldorf.
Als unser erster belgischer Gesprächspartner vermittelte er zugleich einen Einblick in das belgische Archivwesen insgesamt. Diesen Überblick konnten wir am folgenden Nachmittag im Gespräch mit Herrn Herman Coppens vom Algemeen Rijksarchief/Archives générales du Royaume ergänzen und vertiefen. Dabei kamen spezielle Fragen zur belgischen Archivlandschaft ebenso zur Sprache wie allgemeine Themen, etwa des EDV-Einsatzes. Auch die Probleme von Stellenkürzungen und Personalknappheit sind leider keine nationalen Besonderheiten. Hier haben die belgischen Archive in den letzten Jahren brutale Einschnitte hinnehmen müssen.
Zuvor hatten uns verschiedene seiner Kollegen zumeist sehr engagiert in die Arbeit und in ausgewählte Bestände des Hauses eingeführt. Daß in Brüssel die Bürokratie schon früh blühte, zeigte uns beispielsweise Herr Erik Aerts am Bestand der chambres des comptes (Rechenkammer).
Der Schwerpunkt unseres Programms lag aber nicht auf der längst vergangenen burgundischen und habsburgischen Verwaltungsherrlichkeit, sondern auf der in voller Blüte stehenden der EU. Deren Studium beschränkte sich nicht auf das Historische Archiv der Europäischen Kommission (EK), das uns von seinem Leiter, Herrn Dr. Hans Hofmann, und seinen Mitarbeitern vorgestellt wurde, sondern gewährte uns Einblicke in die Schriftgutverwaltung auf verschiedenen Ebenen der Bürokratie.
Für Marburger Musterschüler freilich eine irritierende Erfahrung, die Verständigungsprobleme hervorrief, obwohl unsere Gesprächspartner durchweg gut Deutsch sprachen: Die Registratur heißt nicht so, sondern Archiv, das Archiv muß deshalb das Attribut "Historisch" tragen usw. Die Moral von der Geschicht’: Offensichtlich läßt sich Schriftgut ordnen und wiederfinden - auch jenseits der Formierung von Einzelfall- oder Teilfallakten oder geschäftstechnischen Serien - vorgeführt in der Registratur, pardon: im Archiv, der Generaldirektion XII der EK und im Kabinett von EU-Kommissar Martin Bangemann.
Brüssel zeigt dem Besucher, daß die europäische Bürokratie mehr produziert als nur Papier. Ihr scheinbar ständig wachsender Raumbedarf und jener der sich in ihrem Dunstkreis ansiedelnden Verbände und Lobbyisten sowie die auf diese Entwicklung setzende Immobilienspekulation machen die Stadt zu einer großen Baustelle, der Berliner vergleichbar und durchaus ebenbürtig. Dem städtebaulichen Ergebnis kann man allerdings bestenfalls den Mut zur schockartigen Konfrontation von Alt und Neu zugutehalten.
Daher ließen wir uns gerne von Prof. Polley für einen Abend in die alte Universitätsstadt Löwen entführen. Auch Antwerpen, wo wir den Donnerstag verbrachten, bildet einen angenehmen Kontrast zu Brüssel. Das Archiv der alten Handelsstadt an der Schelde ist stilgerecht in einem Bau des 16. Jhs. untergebracht. Von Frau Inge Schoups, seiner Leiterin, hörten wir allerdings ganz andere Töne. "My job is looking in the future, not in the past!", erklärte sie dezidiert und wußte ihre Prioritätensetzung für vorarchivische Betreuung der städtischen Behörden und Assistenz bei deren Schriftgutverwaltung engagiert zu vertreten.
Auf andere Weise und sehr überzeugend verbindet das Rijksarchief der niederländischen Provinz Limburg in Maastricht Alt und Neu. Sein Besuch bildete den gelungenen Abschluß unserer Exkursion. Es besitzt den ältesten und zugleich modernsten Archivbau, den wir kennenlernten. Die Auflösung der Paradoxie: das Rijksarchief ist seit 1881 in einem ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht. In den Jahren 1987 - 1996 wurde es durchgreifend renoviert und ausgebaut.
Der Leiter, Herr Jamar, führte uns mit berechtigtem Stolz durch sein Archiv. Die hochgotische Klosterkirche aus dem 14. Jh. dient im Kirchenschiff als Lesesaal, auf den Emporen als Handbibliothek und im Chor als Ausstellungsraum. Darunter ist als moderne Krypta ein Vortragsraum eingerichtet worden, dessen gläserne Decke den Blick bis in das Chorgewölbe erlaubt. In den Klostergebäuden sind die Büros und eine ästhetisch wie funktional überzeugende Restaurierungswerkstatt untergebracht. Die Magazine sind in drei Stockwerken unterirdisch angelegt. Sie bieten eine technische Ausstattung, von der wir im Marburger Planspiel-Archiv "Traumstadt" nur träumen konnten. Modern ist auch die Organisation der täglichen Arbeit: sie folgt dem sog. "Tillburger Modell" (das ist das, was die Kölner KGSt als "Neue Steuerung" verkauft). Nach "Maastrichter Art" ließe man sich die schöne neue Archivwelt gerne gefallen.
Stephan Waldhoff
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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 35. Fachhochschul-Kurses
Beginn: 1. Oktober 1997
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Das Marburger Südviertel - Ein Stadtteil im Wandel der Zeit.
Eine Ausstellung des 34. Fachhochschul-Kurses
Im Rahmen des Faches Öffentlichkeitsarbeit machte Herr Uhde uns im April des Jahres den Vorschlag, eine Ausstellung über das Urkundenwesen zu gestalten. Die meisten Kursmitglieder (bis auf eine militante Minderheit) hielten jedoch ein stadtgeschichtliches Thema für interessanter. Eine Ausstellung über die Geschichte und Entwicklung des Südviertels lag - im wahrsten Sinne des Wortes - nahe.
Zuerst wurde eine mögliche Themenliste aufgestellt, aus der sich sodann jeder einen Themenkomplex zur Bearbeitung heraussuchen konnte. Nach ersten Recherchen machte sich bei vielen eine gewisse Ernüchterung bemerkbar, als klar wurde, daß die Quellenlage zu einigen Themen im Staats- und Stadtarchiv teilweise unzureichend war. Die meisten von uns mußten die Hilfe von weiteren kommunalen, staatlichen und kirchlichen Einrichtungen und Behörden in Anspruch nehmen. Hinzu kam auch die Unterstützung durch zahlreiche Privatpersonen. Als besonders hilfreich erwies sich die Resonanz auf einen Presseartikel vom Juli 1997, in dem wir um Bereitstellung von historischen Aufnahmen und Gebrauchsgegenständen baten.
Die Vorbereitungen zur Ausstellung verzögerten sich allerdings durch die große Exkursion, die zweiwöchige Verzeichnungsübung und den (wohlverdienten) Urlaub, so daß die Hauptarbeit im Herbst geleistet werden mußte. Hier begann sich langsam zu zeigen, daß der Etat von 800,00 DM nicht ausreichen würde. Glücklicherweise gelang es, genug Sponsoren zu überzeugen. Die "heiße Phase" begann im Oktober, als es an die endgültige und vieldiskutierte Plakatgestaltung ging und die meisten von uns ihre Materialien beisammen hatten. Bei der Gestaltung der Tafeln mußten zum Beispiel die Überschriften kopiert und geschnitten sowie die Schriftgrößen vereinheitlicht werden. Dann galt es, im Kampf mit blauer Pappe und Teppichmesser handwerkliches Geschick zu beweisen, und ein gutes Augenmaß war Gold wert.
Am Dienstag, dem 4.11.1997, war es endlich soweit: Alle Tafeln waren fertiggestellt und konnten in der Halle des Staatsarchivs aufgestellt werden. Hinzu kam die Bestückung der Vitrinen. Begleitend haben wir einen Ausstellungsführer in einer Aufla-genhöhe von über 400 Stück hergestellt, der allen interessierten Besuchern unentgeltlich zur Verfügung stand. Die Ausstellungseröffnung selbst am 5.11. war aus unserer Sicht ein voller Erfolg. Die große Resonanz hat uns gezeigt, daß die Entscheidung für ein stadtgeschichtliches Thema richtig war und die Bevölkerung angesprochen hat.
Insgesamt läßt sich festhalten, daß diese Unterrichtseinheit eine durchaus praxisnahe und lehrreiche Erfahrung für uns alle war, die auch nachfolgenden Kursen ermöglicht werden sollte - trotz des nicht geringen Arbeitsaufwandes, der einen großen Teil der Freizeit in Anspruch nahm.
Cordula Holtermann, Christoph Spilling, Andrea Tonert, 34 FK.
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Überblick über die Um- und Neubauplanung der Archivschule
Mit dem Umbau der Häuser Bismarckstr. 32 und Liebigstr. 39 wird voraussichtlich erst zu Beginn des Jahres 1999 begonnen. Nach Verabschiedung des Doppelhaushaltes 1998/1999 durch den Hessischen Landtag soll der endgültige Auftrag zur Ausführungsplanung durch das Hessische Finanzministerium vergeben werden. Es ist beabsichtigt, den Umbau bzw. Teilneubau in der Liebigstraße in zwei Phasen durchzuführen. Zunächst werden die Renovierungsarbeiten in der Bismarckstraße 32 vorgenommen. Für diese Phase wird die Verwaltung in vorhandene Räume in die Liebigstraße 39 umziehen. Anschließend erfolgt der Neubau des Seminartrakts in der Liebigstraße nach Abriß der jetzigen Seminarräume. Parallel dazu wird der Bauteil zum Friedrichsplatz umgebaut und der Übergang zwischen beiden Gebäuden durch den Anbau eines Treppenhauses geschaffen. Es wird angestrebt, die gesamte Maßnahme in einer Bauzeit von ca. 1 ½ Jahren abzuwickeln.
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Beiratssitzung der Archivschule am 6. November 1997
Die diesjährige Beiratssitzung fand am 6. November 1997 im Gebäude des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Wiesbaden statt. Neben Fragen der aktuellen Haushaltsentwicklung 1997 wurde der bereits im Juni diesen Jahres in Zusammenwirken mit dem "Unterausschuß Haushalt" des Beirates erstellte Haushaltsvoranschlag für das Haushaltsjahr 1999 zur Kenntnis genommen. Nach Inkraftsetzung der neuen Hessischen Ausbildungs- und Prüfungsordnung für den höheren Archivdienst, die ab dem Ausbildungsjahrgang 1999 relevant wird, wurde der von der Ausbildungsleiterkonferenz bei der Archivschule Marburg erarbeitete Orientierungsrahmen für die Gestaltung der praktischen Ausbildung erörtert.
Vom Beirat zugestimmt wurde einem Änderungsvorschlag für § 9 der Satzung der Archivschule, wonach künftig die Leiterin/der Leiter der Archivschule über die Zulassung von Teilnehmern an der Ausbildung entscheidet, die nicht in einem öffentlich rechtlichen Anstellungsverhältnis stehen.
Ein weiteres Thema war die Entwicklung der Ausbildung und des Kursbetriebes. Darüberhinaus wurden die aktuellen Planungen für den Umbau der Archivschule vorgestellt.
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Frau Dr. Mechthild Black-Veldtrup, die im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projektes zur Erstellung eines online-fähigen Findbuches an der Archivschule Marburg im Juni 1997 eingestellt wurde, wird die Dienststelle zum 1. Januar 1998 verlassen. Frau Dr. Black-Veldtrup erhält beim nordrhein-westfälischen Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf eine feste Anstellung als wissenschaftliche Archivarin.
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Vorträge und Veröffentlichungen durch die Dozenten der Archivschule:
Dr. Angelika Menne-Haritz:
Vorträge:
27.11.1997: Staatskanzlei Wiesbaden, Arbeitsgruppe "Neue Organisation" der Organisationsreferenten der Hessischen Landesministerien: Das neue Finanzierungsmodell der Archivschule Marburg.
Publikationen:
Schriftlichkeit im Entscheidungsprozeß der Verwaltung: Die Geschäftsordnung der preußischen Regierung Kassel von 1867; in: Jahrbuch für Europäische Verwaltungsgeschichte 9, Informations- und Kommunikationstechniken der öffentlichen Verwaltung, S. 83-96.
Prof. Dr. Rainer Polley:
Vorträge:
28.11.1997: Kolloquium der Gauck-Behörde Berlin: StUG und deutsche Archivgesetze - Verwendung der Stasi-Unterlagen und Nutzung von Archivgut nach den Archivgesetzen insbesondere der neuen Bundesländer.
Publikationen:
Rechtliche Verantwortlichkeit, Verfassungstreue und Gehorsamspflicht der kurhessischen Staatsdiener nach einem Kasseler Regierungsgutachten von 1833; in: Walter Heinemeyer (Hrsg.), Hundert Jahre Historische Kommission für Hessen 1897-1997, Bd. 2, Marburg 1997, S. 807-821.
Archivsicherheit - Der rechtliche Aspekt; in: Archiv und Wirtschaft, 30.Jg., 1997, H. 2., S. 12-18.
Dr. Karsten Uhde:
Vorträge:
24.9.1997: 68. Deutscher Archivtag, Ulm: Die Stellenlage im Bereich des gehobenen Dienstes.
Publikationen:
UHDE, K. (Hrsg.), Qualitätssicherung und Rationalisierungspotentiale in der Archivarbeit - Beiträge des 2. Archivwissenschaftlichen Kolloquiums der Archivschule Marburg. 1997, 258 S.
Darin auch: Editions- und Transkriptionsrichtlinien zur Vereinheitlichung von Prüfungsanforderungen an der Archivschule Marburg, S. 195-210.
Dr. Nils Brübach:
Publikationen:
Normungsansätze für die archivische Titelaufnahme bei Johannes Papritz, in: K. Uhde (Hrsg.), Qualitätssicherung und Rationalisierungspotentiale in der Archivarbeit. Beiträge des 2. Archivwissenschaftlichen Kolloquiums der Archivschule Marburg. Marburg 1997, S. 211-222.
Johannes Papritz und die deutsche Archivwissenschaft. Einleitung zur Mikroficheedition der "Archivwissenschaft" v. Johannes Papritz, Marburg 1997, S. 7-39.
Dr. Andreas Weber:
Vorträge:
10.11.1997: Vortragsreihe des Heimat- und Verkehrsvereins Kenzingen (Hecklingen): Aus Hecklingens wechselvoller Geschichte. Die Geschichte des Dorfs in der Frühen Neuzeit (16.-18. Jahrhundert).
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