Stand der Archivschule auf der „Archivistica 2000 in Nürnberg von Karsten Uhde
Neue Vertreter der Archivschule Marburg in internationalen Gremien
Umbau/Neubau Archivschule von Eckard Zissel
Personalmitteilungen von Eckard Zissel
Neue Veröffentlichungen der Archivschule von Andreas Metzing
Aus dem Fortbildungsprogramm von Christa Kieselbach
Große Exkursion des 34. wissenschaftlichen Kurses nach Belgien von Mario Glauert
Neuer Dozent für Bestandserhaltung
Eröffnung des 38. Fachhochschul-Kurses am 1.10.2000
Chronik vom 1.6. bis 1.12.2000 von Karsten Uhde
Aus den Neuerwerbungen der Bibliothek von Nils Brübach
Erstes Treffen der deutsch-amerikanischen Arbeitsgruppe zur bilateralen Harmonisierung der Internetpräsentation von Archiv- Zugängen Washington, 23.-24. Juni 2000
von Angelika Menne-Haritz
Am 23. und 24. fand in Washington das erste von zwei geplanten Treffen der Deutsch-Amerikanischen Arbeitsgruppe im Rahmen eines DFG-Projektes der Archivschule Marburg für die Weiterentwicklung der Internetnutzung für die Präsentation von Zugangsinformationen zu Archivgut statt. Der Fragenkatalog der deutschen Seite umfasste die folgenden 8 Punkte: Navigation zwischen den Beständeübersichten und den Findbüchern, Navigation innerhalb der Findmittel, Präsentation der Ergebnisse von Suchmaschinen, Leistungen der Systeme bei großen Beständen, Verfahren zur Anbringung von Markierungen für die Browserdarstellung, Sprach- und Übersetzungsprobleme, Einflüsse der Systeme auf die Verzeichnungsmethoden und schließlich den Umgang mit dem Arbeitsprotokoll und die Präsentation von Zusatzinformationen.
Die Funktion von ISAD(G) für die Internationale Vereinheitlichung der Erschließung wurde angesprochen. Erfahrungen aus mehreren Ländern zeigen, dass es trotz einer verbreiteten sehr positiven Einstellung im Beruf gegenüber diesem Normvorschlag eher geringe Funktionen für die jeweils eigenen Arbeitsmethoden entfaltet hat und auch für den internationalen Austausch kaum Verwendung findet.
Ein weiteres Thema war der Stellenwert von EAD und seine Funktion für die Erschließungsarbeit in den Archiven. EAD will nicht mehr sein als ein Strukturierungsstandard. Bisher gibt es in der praktischen Anwendung verschiedene Instrumente für die Erstellung von EAD-Dateien und verschiedene Formen für ihre Präsentation am Bildschirm. Hier sind aber bisher keine Vereinheitlichungen vorgeschlagen oder diskutiert worden.
Schließlich wurde das MIDOSA-System erläutert. Diskutiert wurde auf Anregung von Michael Fox die Funktion der Datenbank bei der Eingabe. Die Frage war, ob ihre Ziele auch anderweitig, etwa durch die Nutzung von mark-ups wie in EAD und Stylesheets erfüllt werden können. So könnte die Datenkonsistenz mit Formularen abgesichert werden. Die Sortierfunktion, die die gegliederte Titelliste produziert, könnte von Stylesheets übernommen werden, die zusätzlich den Ausdruck steuern und so ebenfalls den Reportgenerator überflüssig machen würden.
Aus den Diskussionen heraus wurden einige grundsätzliche Fragen an EAD formuliert, die etwa die Zielvorstellung von EAD betrafen. Nachdem die Society of American Archivists, die EAD als Standard entwickelt hat, den Weg über die Internationale Normung im Rahmen der ISO ebenso wie eine Anfrage an den ICA zur Übernahme von EAD als Standard verworfen hat, wird die Arbeit der bilateralen Gruppe nun den Charakter eines Pilotprojektes für die Internationalisierung von Fachmethodiken haben. Sie soll als Modell für ähnliche Prozesse verstanden und dokumentiert werden.
Ergebnis dieses ersten Treffens ist ein Arbeitsplan, entlang dessen Vorgaben in kleinen, bilateralen Arbeitsgruppen bis zum zweiten Treffen, das im Frühjahr 2001 in Marburg stattfinden wird, verschiedene Aspekte aufbereitet werden. Er umfasst die folgenden sechs Schwerpunkte:
1. Internationale Erfahrungen mit der Nutzung von EAD. Dazu gehört eine Untersuchung von MIDOSA durch die EAD-Arbeitsgruppe der SAA und die Ausarbeitung einer Terminologie, die die Rezeption englischsprachiger Literatur zu dem Thema in Deutschland erleichtern soll.
2. Entwicklung von Kriterien und ihrer Maßstäbe für eine erfolgreiche Einführung von Internetpräsentationen.
3. Erarbeitung von Empfehlungen und Übereinkommen für die Präsentation der Findmittel und von Suchergebnissen im Internet.
4. Formulierung von Anforderungen an Werkzeuge für die Erfassung der Informationen und die Nutzung.
5. Systematische Dokumentation des Prozesses dieses Projektes als Pilot für internationale Harmonisierung.
6. Zusammenstellung zukünftiger Aufgaben und Forschungsagenden.
Die deutschen Arbeitsgruppenmitglieder waren von diesem ersten Treffen, vor allem von der Offenheit der amerikanischen Kollegen und ihrer Bereitschaft, über die Implikationen ihrer bisherigen Arbeiten für eine internationale Kooperation und den Austausch von Erschließungsinformationen zu sprechen, sehr angetan. Von allen Beteiligten wurden die Gespräche als ausgesprochen interessant und als ein vielversprechender Beginn der Kooperation begriffen.
Jackie Dooley, Leiterin des Archivs der Universität von Kalifornien, Irvine; Michael Fox, Direktor der Minnesota Historical Society, die die Funktionen des Staatsarchivs von Minnesota wahrnimmt; Steven Hensen, Direktor der Spezialbibliothek der Duke Universität; Kris Kiesling, Leiterin des Archivs des Humanities Research Centers der Universität von Texas in Austin; Kathleen Roe, Direktorin des Staatsarchivs und der Schriftgutverwaltung des Staates New York; Richard Szary, Leiter des Universitätsarchivs der Yale-Universität, New Haven; Dr. Nicole Bickhoff, Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Stuttgart; Dr. Mechthild Black-Veldtrup, Nordrhein-Westfälisches Hauptstaatsarchiv Düsseldorf; Dr. Edgar Büttner, Bundesarchiv Koblenz; Beate Friedrich, Bundesarchiv, Stiftung Parteien und Massenorganisationen der DDR, Berlin; Bernhard Grau, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München; Dr. Angelika Menne-Haritz, Archivschule Marburg; Klaus Tempel, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin; Katharina Tiemann, Westfälisches Archivamt, Münster.
Der XIV. Internationale Archivkongress in Sevilla: Erwartungen und Beobachtungen
von Stephanie Bonsack, Doreen Etzold, Birgit Hoffmann und Anne Picard
Vom 21. bis 26. September 2000 fand in Sevilla der XIV. Internationale Archivtag zum Thema “Archive und die Informationsgesellschaft im nächsten Jahrtausend” statt. Aus dem 37. Fachhochschul-Kurs und dem 34. wissenschaftlichen Kurs der Archivschule Marburg nahmen Stephanie Bonsack, Doreen Etzold, Anne Picard und Birgit Hoffmann daran teil.
Die Entscheidung, diese für Auszubildende recht teure Reise zu unternehmen, wurde nicht zuletzt durch die von der Archivschule gewährte mehrtägige Dienstbefreiung sowie eine Spende der deutschen Sektion des Internationalen Archivrates in Form des halben Tagungsbeitrags erleichtert. Für diese Unterstützung sei hier nochmals ausdrücklich gedankt, lässt sie sich doch als Ausdruck einer grundsätzlichen Befürwortung der Teilnahme des Nachwuchses an den wichtigsten Fachveranstaltungen der Archivwelt werten. Bedauerlicherweise bot der Kongress selbst weder ein Forum zum Austausch mit Auszubildenden aus anderen Ländern noch schienen Ausbildungsfragen im Veranstaltungsangebot einen besonderen Stellenwert zu besitzen, was angesichts seiner zukunftsorientierten inhaltlichen Ausrichtung verwunderte. In den Hauptveranstaltungen über die Archivierung von elektronischen Unterlagen, die Stellung der Archive in der Freizeit- und Informationsgesellschaft sowie den Entwicklungsstand der Archivwissenschaft wurden stets die sich wandelnden Anforderungen an den Archivarsberuf hervorgehoben, die notwendigen Konsequenzen für die Ausbildung jedoch selten explizit thematisiert.
In erster Linie diente das Vortragsprogramm der Plenarveranstaltungen der Vergegenwärtigung der obengenannten Herausforderungen an die Archive und in Ansätzen der Verständigung auf ein koordiniertes Vorgehen zu ihrer Bewältigung. Eine solche Absicht stellte allerdings angesichts des unterschiedlichen Erfahrungshorizontes der Teilnehmer sowie der differierenden Berufsauffassung und materiellen Möglichkeiten in ihren Herkunftsländern für sich genommen bereits eine große Herausforderung dar.
So beurteilte beispielsweise Verne Harris, stellvertretender Leiter des südafrikanischen Nationalarchivs und Vortragsredner der ersten Plenarsitzung über die Archivierung elektronischer Unterlagen, die Möglichkeit einer globalen Lösung des Problems mit Verweis auf den unterschiedlichen technologischen Entwicklungsstand und das differierende Rechtssystem vieler Staaten tatsächlich sehr skeptisch. Von seinen Mitreferenten wurden derartige Zweifel offenbar allerdings nicht geteilt. Ihnen ging es vielmehr um die Formulierung der archivischen Position im Rahmen dieser Thematik sowie um die Präsentation einiger zur Zeit damit befasster Projekte. Kenneth Thibodeau, Leiter des Programms für elektronische Archive des amerikanischen Nationalarchivs, berichtete über die im Zusammenhang mit der Einrichtung eines „Open Archival Information System (OAIS)“ entwickelte Methode der „Collection-based persistent Object Preservation“ des „U.S. National Partnership for Advanced Computational Infrastructure“. Er betonte, dass die Formulierung der archivischen Anforderungen bezüglich des Umgangs mit elektronischen Unterlagen der Suche nach technologischen Lösungen für das Problem vorausgehen müsste. Die kanadische Professorin für Archivwissenschaft an der University of Britisch Columbia in Vancouver, Luciana Duranti, stellte die Projekte“ Preservation of the Integrity of Electronic Records“ und „InterPARES“ vor. Sie forderte eine wissenschaftliche, unabhängige, interdisziplinäre und länderübergreifende Auseinandersetzung mit der Thematik. Ungeachtet aller Globalisierungstendenzen und des Eindrucks einer fortgeschrittenen Homogenität der Archivwelt, den manche Vorträge entstehen ließen, traten an anderer Stelle die international weiterhin bestehenden Unterschiede in der archivischen Praxis und Berufsauffassung zutage. Hinweise auf derartige Differenzen ließen sich oftmals den Fragen und Diskussionsbeiträgen des Publikums entnehmen oder klangen zwischen den Zeilen der Vortragstexte an. So hatte beispielsweise die Schilderung des Archivwesens in Singapur zunächst ein sehr vertrautes, der Situation in westlichen Ländern gleichendes Bild entstehen lassen. Erst auf einen Einwurf aus dem Publikum hin erwähnte die Referentin die völlig untergeordnete Bedeutung der genealogischen Forschung in Singapur und verwies damit implizit auf den Einfluss der kulturellen Eigenheiten eines Landes auf sein Archivwesen. Wie unterschiedlich auch das Verständnis der zentralen Aufgaben von Archiven sein kann, verdeutlichte der Vortrag des russischen Bundesarchivars Alexander Kisselev. Nach seinen Ausführungen kommt den russischen Archiven durch ihren hohen Anteil an Geschichtsunterricht und historischer Forschung nach wie vor eine wichtige Bedeutung bei der Auslegung der Geschichte ihres Landes zu, die über den archivischen Auftrag der historischen Überlieferungsbildung in vielen anderen Ländern erheblich hinauszureichen scheint.
Eine sehr zu begrüßende Ergänzung des zentralen Vortragsprogramms in Sevilla stellten verschiedene kürzere Präsentationen wie beispielsweise des unter Federführung des Schweizer Bundesarchivs ins Internet gestellten „European Archival Network“ oder der Neuauflage der
ISAD (G) dar. Diese Veranstaltungen zeichneten sich überwiegend durch präzise, informationsreiche Ausführungen aus, während die Vorträge der Hauptveranstaltungen häufig doch sehr allgemein gehalten waren oder umgekehrt zu einer starken Verwissenschaftlichung mancher Sachverhalte neigten.
Das großzügige kulturelle und kulinarische Begleitprogramm des Kongresses, insbesondere das festliche Abschlussdiner vor der malerischen Kulisse der illuminierten Plaza de España glich gelegentliche Organisationsschwächen wie beispielsweise die verspätete Ausgabe des Veranstaltungsprogramms oder inhaltliche Defizite der Tagungsunterlagen wieder aus. Zwar konnten aus Platzmangel mitnichten alle Kongressteilnehmer an den angebotenen Exkursionen teilnehmen, doch ließ sich Sevilla ja auch ohne die Unterstützung der Kongressveranstalter erforschen und war für sich genommen allemal die Reise wert.
5. Archivwissenschaftliches Kolloquium 2000 - Der Zugang zu Verwaltungsinformationen - Transparenz als archivische Dienstleistung
von Rainer Polley
Das 5. Archivwissenschaftliche Kolloquium der Archivschule, das dem Thema “Der Zugang zu Verwaltungsinformationen - Transparenz als archivische Dienstleistung“ gewidmet war, fand am 23. und 24. Mai 2000 in den bei früheren Archivwissenschaftlichen Kolloquien bewährten Räumlichkeiten der Stadtmission in Marburg unter Anwesenheit zahlreicher interessierter Gäste statt. Mit der Verbreitung der elektronischen Medien und des Internet erhält die Forderung nach Zugang zu Verwaltungsinformationen eine neue Dimension und wird Gegenstand öffentlicher Debatten. Das Kolloquium sollte dazu beitragen, die verschiedenen Aspekte der Verwaltungstransparenz deutlich zu machen und die Archive in dieser Debatte zu positionieren. Nach einem Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Klaus Lenk, Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft, Universität Oldenburg, über das Thema „Electronic Government und Transparenz. Die Öffnung der Verwaltung als Konsequenz der neuen Informations- und Kommunikationstechniken“ stand die erste Sitzung unter dem Thema „Die Sicherung der Aussagekraft von Archivgut“, zu dem Dr. Jens Metzdorf, Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Dr. Albrecht Ernst, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Dr. Nils Brübach, Archivschule Marburg, und Dr. Lorenz Beck, Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, referierten. Die zweite Sitzung stand unter dem Thema „Archive der Zukunft - Neue Formen transparenter Präsentationen“, die Beiträge von Dr. Beate Dorfey, Landeshauptarchiv Koblenz, Dr. Gerald Maier, Landesarchivdirektion Baden-Württemberg Stuttgart, Dr. Hans-Dieter Kreikamp, Bundesarchiv Koblenz, und PD Dr. Angelika Menne-Haritz, Archivschule Marburg, behandelte. Die dritte Sitzung war dem Thema „Kooperation von Verwaltung und Archiv bei der Herstellung von Transparenz“ gewidmet, zu dem Dr. Thekla Kluttig, Sächsisches Staatsministerium des Innern Dresden, Dr. Andreas Hedwig, Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Dr. Michael Hollmann, Bundesarchiv Berlin, und Dr. Jürgen Treffeisen, Landesarchivdirektion Baden-Württemberg Stuttgart, referierten. In der vierten Sitzung wurde das Thema „Die politische Forderung nach Transparenz“ behandelt, zu dem Prof. Dr. Hermann Rumschöttel, Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, München, Dr. Udo Schäfer, Landesarchivdirektion Baden-Württemberg Stuttgart, und Prof. Dr. Rainer Polley, Archivschule Marburg, Referate hielten, die sich mit den Vorbildern und Problemen der neuen Informationsfreiheitsgesetze in Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein beschäftigten. Alle Referate gaben Anlass zu einer intensiven und weiterführenden Diskussion innerhalb der Versammlung, die am Ende die gute fachliche und technische Organisation des Kolloquiums würdigte. Daran hatten nicht zuletzt die hilfsbereiten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 34. wissenschaftlichen Lehrgangs und des 37. Fachhochschulkurses großen Anteil. Die schriftlichen Fassungen aller Referate liegen mittlerweile vor und erscheinen in Band 33 der Veröffentlichungsreihe der Archivschule, herausgegeben von Nils Brübach.
Stand der Archivschule auf der „Archivistica 2000“ in Nürnberg
von Karsten Uhde
Wie schon in den vergangenen vier Jahren, war auch in diesem Jahr die Archivschule Marburg mit einem eigenen Stand auf der Fachmesse Archivistica vertreten, die parallel zum Deutschen Archivtag in Nürnberg stattfand.
In diesem Jahr wurde der Stand zusammen mit der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg betrieben, die an zwei PC’s ihr Forschungsprojekt „Workflow und Werkzeuge zur digitalen Bereitstellung größerer Mengen von Archivgut“ vorstellte. Die Archivschule selbst präsentierte die neuesten Entwicklungen im Bereich der MIDOSA-Online Software. Hierbei wurde besonders häufig nach der Windows-Version von MIDOSA und der weiteren Entwicklung in Richtung XML gefragt. Herr Engel und Herr Uhde konnten mit der Unterstützung von mehreren Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern an drei Computern den zahlreich Interessierten die Funktionsweise der verschiedenen Softwarekomponenten erklären. Gleichzeitig wurde auch auf einer Projektionswand MIDOSA-Online vorgeführt.
Viele Besucher des Standes erkundigten sich auch nach den neuesten Publikationen in der Veröffentlichungsreihe der Archivschule Marburg, die auf einem gesonderten Ständer präsentiert wurden.
Insgesamt war der Stand in diesem Jahr überdurchschnittlich gut besucht und bot auch über die Präsentationen hinaus den Rahmen für viele Gespräche und Kontakte.
Neue Vertreter der Archivschule Marburg in internationalen Gremien
Beim Internationalen Archivkongress, der vom 20. bis 27. September in Sevilla stattfand, sind mehrere Mitarbeiter der Archivschule Marburg in Gremien des Internationalen Archivrates gewählt oder berufen worden.
Angelika Menne-Haritz ist Mitglied des neu geschaffenen Komitees für Bewertung. Vorsitzende ist eine französische Archivarin. Nils Brübach wurde zum Mitglied des Committees on Descriptive Standards (Komitee für Erschließungsrichtlinien), das von einem italienischen Kollegen geleitet wird, ernannt. Dieses Komitee hatte die ISAD(G) erarbeitet, die von der Archivschule in deutscher Fassung bereit gestellt und vertrieben wurde. Bisher gab es keinen deutschen Vertreter bei dieser Arbeit. Karsten Uhde wurde Sekretär des Leitungskomitees der Sektion der archivarischen Ausbildungseinrichtungen, deren Vorsitzende aus Australien kommt. 130 Einrichtungen sind Mitglieder dieser Sektion. Karsten Uhde wird die Webseite der Sektion gestalten. Außerdem bereitet er zusammen mit zwei Kolleginnen eine „European Conference for Archival Educators and Trainers“ vor, die im kommenden Jahr in Marburg stattfinden soll.
Umbau/Neubau Archivschule
von Eckard Zissel
Der ursprünglich für die Fertigstellung des Um- bzw. Neubaus der Archivschule vorgesehene Fertigstellungstermin Ende des Jahres 2000 kann nicht eingehalten werden. Bereits bei Beginn der Gründungsarbeiten für den Neubauteil, den künftigen Seminartrakt der Archivschule zeichnete sich eine zeitliche Verzögerung ab. Etliche statische Veränderungen und Ergänzungen, versehen mit den üblichen Prüfvorgängen durch die beteiligten Fachbehörden haben zu einer Verschiebung des voraussichtlichen Fertigstellungstermins auf Ende März 2001 geführt. Ob dieser Termin eingehalten werden kann, hängt einerseits davon ab, ob die bauausführenden Firmen ihre Terminvorgaben einhalten. Andererseits könnte auch die Witterung im bevorstehenden Winter noch so manche Terminabsicht zu Nichte machen.
Zwischenzeitlich stehen die Rohbauarbeiten für den Seminarbereich kurz vor dem Abschluss. Im Bauteil II, in dem überwiegend die Bibliothek eingerichtet wird, wurden neue Fenster eingebaut sowie die Außenfassade gedämmt und verputzt. In diesem Bauteil sind Elektro- und Sanitärinstallationsarbeiten im Gange.
Die eingetretenen Verzögerungen haben zur Folge, dass die Archivschule weiterhin auf die Seminarräume im Gebäude des Hessischen Staatsarchivs Marburg angewiesen ist. Da der 34. wiss. Kurs am 2. Januar 2001 seinen Ausbildungsabschnitt am Bundesarchiv beginnt, wird der 35. wiss. Kurs, der im Januar 2001 seine Ausbildung an der Archivschule fortsetzt, den Seminarraum des Vorgängerkurses beziehen. Der 38. Fachhochschul-Kurs, der am 4.10.2000 in Marburg eröffnet wurde, nutzt den alten „Hörsaal III“ im 6. OG im Staatsarchiv Marburg. Sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind, erfolgt der Umzug in die drei neuen Seminarräume im Neubauteil bzw. in einen weiteren Raum im 3. OG des Bauteils Il.
Personalmitteilungen
von Eckard Zissel
Herr Archivrat Dr. Andreas Metzing, Dozent für die historischen Fächer bei der Archivschule Marburg, wechselt mit Wirkung vom 1. Januar 2001 zur Evangelischen Kirche im Rheinland. Herrn Dr. Metzing wird mit gleicher Wirkung die Leitung der Evangelischen Archivstelle Boppard übertragen.
Neue Veröffentlichungen der Archivschule
von Andreas Metzing
„Neue Medien im Archiv - Onlinezugang und elektronische Unterlagen“ - unter diesem Titel erschien im Sommer 2000 als Band 32 der Veröffentlichungsreihe der Archivschule der Bericht über eine Studienreise in die USA und nach Kanada. Im Rahmen eines DFG-Projekts hatten im Frühjahr 1999 vier deutsche Archivarinnen und Archivare verschiedene Archive, Bibliotheken und Ausbildungseinrichtungen in Nordamerika besucht, um sich ein Bild vom dortigen Einsatz der neuen Medien zu machen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Erschließungsverfahren mit EAD (Encoded Archival Description) und der Archivierung elektronischer Aufzeichnungen.
Neben dieser Neuerscheinung wurde das Standardwerk von Angelika Menne-Haritz „Schlüsselbegriffe der Archivterminologie“ in nun dritter Auflage herausgegeben.
Für die zweite Jahreshälfte 2000 sind folgende weitere Publikationen geplant: Das Curriculum für die historischen Fächer des gehobenen Archivdienstes, die Neuauflage der „Vorschriften zur archivarischen Ausbildung“ sowie der Tagungsband des 5. Archivwissenschaftlichen Kolloquiums zum Thema „Der Zugang zu Verwaltungsunterlagen - Transparenz als archivische Dienstleistung“, das Ende Mai 2000 stattgefunden hat. Für die erste Jahreshälfte 2001 ist die Herausgabe des Berichts einer ARK-Arbeitsgruppe vorgesehen, der eine auf theoretischer Grundlage basierende anwendbare Methode für den archivischen Umgang mit großen Fallaktenserien vorstellen wird.
Aus dem Fortbildungsprogramm
von Christa Kieselbach
Für die Fortbildungskurse ASK 12: Bewertung, Aktenaussonderung und Behördenbetreuung; SIK 61: Das Internet in der Öffentlichkeitsarbeit der Archive und GK 3: Aufgaben und Betrieb kleiner und mittlerer Archive bestand eine außerordentlich große Nachfrage. Es ist gelungen, die Kurse im letzten Quartal 2000 zu wiederholen. Fast allen zunächst abgelehnten Bewerbern konnte ein Platz in den Wiederholungskursen angeboten werden.
Zusätzlich zum Jahresprogramm wurde der Kurs SIK 63: MIDOSA - Schulung: Die neuen Funktionen in Release 09/2000 aufgenommen.
Das Jahresprogramm 2001 sieht im ersten Halbjahr die folgenden Fortbildungskurse vor:
2. - 3. April
ASK 23: Digitalisierung von Archivgut. Ein Workflow von der Mikroverfilmung bis zur Internetpräsentation
Kursleitung: Dr. Gerald Maier, Dr. Thomas Fricke
23. - 25. April
SIK 62: MIDOSA - Schulung
Kursleitung: Dipl.-Archivare Werner Engel, Udo Herkert
11. - 12. Juni
ASK 42: Urheberrecht im Medienarchiv
Kursleitung: Prof. Dr. Rainer Polley, Marianne Englert
18. - 22. Juni
GK 4: Einführung in die archivische Arbeit und ihre Präsentation
Kursleitung: Dr. Karsten Uhde, Dr. Andrea Wettmann
27. - 29. Juni
ASK 12: Bewertung, Überlieferungsbildung und Behördenbetreuung
Kursleitung: Dr. Jürgen Treffeisen
Kontakt:
Christa Kieselbach
Tel.: 06421 1697112
kieselba@mailer.uni-marburg.de
Große Exkursion des 34. wissenschaftlichen Kurses nach Belgien
von Mario Glauert
Die einwöchige Exkursion des Wissenschaftlichen Kurses in ein europäisches Nachbarland, die dem Vergleich mit anderen Archiv- und Verwaltungsstrukturen ebenso dienen soll wie der Anregung neuer Fragestellungen an die eigene Schriftguttradition, gehört auch nach der Reform von Curriculum und Prüfungsordnung zum festen Programm der Marburger Referendarausbildung. Nicht zuletzt aufgrund der guten Erfahrungen, die bereits der 31. Wissenschaftliche Kurs 1997 bei seiner Studienfahrt nach Belgien machen konnte, führte die diesjährige Exkursion die Mitglieder des 34. Wissenschaftlichen Kurses unter Leitung von Frau PD Dr. Menne-Haritz und Herrn Prof. Dr. Polley Anfang September erneut in die belgische und nordfranzösische Archivlandschaft.
Die Anreise über Köln erlaubte am 4. September zunächst einen Besuch des Bundesverwaltungsamtes, bei dem die Teilnehmer die Anwendung der Software FAVORIT kennen lernen konnten. Das vom Bundesverwaltungsamt für die bundesweite Verwaltung der BAFöG-Darlehn selbst entwickelte Dokumenten-Management-System ermöglicht eine weitgehend papierlose Bearbeitung der eingehenden Schreiben, BAFöG-Konten und Kundendaten. Der einführende Vortrag von Herrn Willems hob besonders die enge Beteiligung der Mitarbeiter an der Entwicklung des Programms hervor, das zunehmend auch in anderen Landes- und Bundesverwaltungen zum Einsatz kommen soll. Detailfragen konnten bei der anschließenden Besichtigung der Scanstelle und einzelner Sachbearbeiterplätze geklärt werden.
Der Nachmittag des ersten Tages führte die Gruppe mit einem Besuch des Staatsarchivs in Eupen in den deutschsprachigen Teil Belgiens. Der Leiter, Prof. Dr. Minke, stellte die Tektonik der Bestände vor und griff besonders die Probleme auf, die sich aus der vergleichsweise geringen Größe der deutschsprachigen Bevölkerungsgruppe für die Bestandsbildung und -abgrenzung sowie allgemein für die Position seines Hauses innerhalb der belgischen Archivverwaltung ergeben.
Am folgenden Tag empfing die Exkursionsteilnehmer im Brüsseler Algemeen Rijksarchief Herr Dr. Persoons, der Leiter der belgischen Staatsarchive, um die Gruppe in deutscher Sprache in die Struktur des belgischen Archivwesens sowie in die Bestände und Aufgaben des belgischen Zentralarchivs einzuführen. Er stellte dessen Kontakte zum Ausland dar und sprach offen über die Probleme, die unter anderem aus der vielfältigen politischen Einflussnahme auf die Finanzierung und Ausstattung der einzelnen Außenstellen des Reichsarchivs erwachsen. Der anschließende Blick in den gefüllten Benutzersaal für familienkundliche Forscher, die in geschäftiger Hingabe vor langen Reihen von Mikrofilmlesegeräten saßen, erklärte eindrücklich die zuvor mit Verwunderung aufgenommene Weigerung des obersten belgischen Archivars, die Öffentlichkeitsarbeit des Reichsarchivs auszubauen. Statt dessen führte Herr Persoons die Besucher durch die im Aufbau befindliche internationale Sammlung von Archivinventaren und Beständeübersichten.
Den Nachmittag des 5. September verbrachten die Exkursionsteilnehmer im Historischen Archiv der EU-Kommission, dessen Benutzersaal in einem imposanten modernen Bürobau am Square de Meeûs untergebracht ist. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Herrn Berninger wurde die Gruppe in drei abwechselnd in Englisch, Französisch und Deutsch gehaltenen Vorträgen in die Arbeit des Archivs eingeführt. Zu Beginn stellte Jef Schram die Benutzungsmöglichkeiten der Archivalien aus den Beständen der EU-Kommission dar, erläuterte die Arbeitsabläufe im Archiv und präsentierte das umfangreiche Publikationsprogramm. Jocelyne Collonval führte die Zuhörer in die Schriftgutverwaltungssoftware ARCHIS ein, die in der Registratur der EU-Kommission für herkömmliche, analoge Unterlagen eingesetzt wird. Peter Berninger erläuterte abschließend die Aktivitäten des Archivs bei der Einführung und Entwicklung von Standards für die dauerhafte Aufbewahrung elektronischer Unterlagen insbesondere im Rahmen des DLM-Forums.
Das anspruchsvolle dreisprachige Programm wurde am Vormittag des 7. September mit einem Besuch der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission fortgesetzt, die in einem großzügigen Glasneubau am Rande Brüssels untergebracht ist. Neben einer Vorführung der Registratursoftware ADONIS, mit der die Mitarbeiter bereits erste positive Erfahrungen sammeln konnten, wurden aus dem Bereich der Dokumentation ausgiebig der Online-Zugriff auf die zahlreichen Berichte und Publikationen der Generaldirektion sowie die Bibliothek präsentiert. Eine kurze Einführung in eine der Registraturen bot zwar nicht die erhoffte Möglichkeit, anhand der Akten der Kommission einen exemplarischen Einblick in das Nebeneinander der verschiedenen europäischen Schriftgutverwaltungstraditionen zu gewinnen, doch konnten einige Fragen zur Aktenführung im Rahmen einer abschließenden Diskussion mit dem Leiter des Historischen Archivs der EU-Kommission, Dr. Hans Hofmann, noch einmal aufgegriffen werden.
Der Nachmittag bot den Teilnehmern Gelegenheit für eigene kulturelle Unternehmungen. Während ein Teil des Kurses die Universitätsstadt Löwen besuchte und sich dort unter anderem das spätgotische Rathaus und den Großen Beginenhof ansah, zu dem Elke Hammer einige einführende Erläuterungen vorbereitet hatte, nutzten andere die freie Zeit für einen Streifzug durch die reiche Brüsseler Museumslandschaft, deren Angebot vom Museés Royaux de Beaux-Arts de Belgique bis zum Centre Belge de la Bande Dessinée mit seinem Einblick in die belgische Comic-Literatur (Hergé, Morris, Franquin u.a.) reicht.
Der vorletzte Tag der Exkursion führte nach Nordfrankreich. Nach der Überwindung der täglichen Verkehrsprobleme, die Busfahrer und Kartenleser mehr als einmal fast überforderten, erreichte die Gruppe schließlich Roubaix, wo die Teilnehmer mit dem Centre des Archives du Monde du Travail als französische Besonderheit ein staatliches Wirtschaftsarchiv mit Beständen bedeutender nordfranzösischer Firmen erwartete. In einer Führung durch den 1993 zum Archiv umgestalteten Backsteinbau einer 1862-1891 errichteten Textilfabrik wurde das Angebot des Wirtschaftsarchivs erläutert, die Altregistraturen sowohl privater als auch staatlicher Unternehmen nach Prüfung ihres historischen Wertes kostenlos zu übernehmen, sowie die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit des Hauses vorgestellt. Die am Ende reichhaltig dargebotenen Erfrischungen stärkten die Besucher für die Fahrt in das Departementalarchiv nach Lille, wo Archivdirektor M. Claude Lanette die Gruppe anhand von ausgewählten Archivalien durch mehr als tausend Jahre nordfranzösischer Geschichte führte. Beim anschließenden Gang durch Benutzer- und Magazinbereiche wurden auch die baulichen Probleme des Gebäudes und die kaum mehr zu bewältigenden Besucherzahlen angesprochen.
Den Abschluss des Exkursionsprogramms bildete am Vormittag des 8. September ein Besuch im Rijksarchief in Beveren, dessen Leiter W. Rambauts den Teilnehmern knapp und auf deutsch Sprengel und Aufgaben seines Hauses vorstellte. Neben seiner Zuständigkeit für den Gerichtsbezirk Dendermonde dient das in einer alten Kaserne untergebrachte Archiv aufgrund seiner ausgedehnten Magazinflächen als Zwischen- und Bewertungsarchiv für Registraturgut aus den flämischen Provinzen. Nach einem kurzen Vortrag von Herrn Velle, der über die Bestände des eigenen Archivs hinaus Modelle für die Bewertung gerichtlicher Aktenüberlieferung vorstellte, folgte ein Rundgang durch die Magazine, in deren Regalreihen die Besucher nicht zuletzt den bemerkenswerten Variantenreichtum vorarchivischer Schriftgutbehälter kennen lernen konnten.
Ein freier Nachmittag in Antwerpen gab den Teilnehmern schließlich Gelegenheit, das Ende der als gewinnbringend und anregend empfundenen Exkursion auf eigenen Wegen zu gestalten.
Neuer Dozent für Bestandserhaltung
Mit Beginn des Sommertrimesters 2000 übernahm Dr. Albrecht Ernst den Lehrauftrag im Fach „Bestandserhaltung“ bei der Ausbildung des höheren Archivdienstes. Er trat damit die Nachfolge von Prof. Dr. Hartmut Weber an, der dieses Fachgebiet mehr als ein Jahrzehnt richtungsweisend vertreten und nachhaltig geprägt hat.
Im nordbadischen Mosbach geboren, studierte Albrecht Ernst an den Universitäten Heidelberg und Mainz Evangelische Theologie und Geschichte, ehe er am Institut für Kirchengeschichte und Christliche Archäologie der Universität Kiel eine wissenschaftliche Lehrtätigkeit wahrnahm. Von 1989 bis 1991 absolvierte er das Referendariat am Hauptstaatsarchiv Stuttgart und an der Archivschule Marburg.
Während seiner mittlerweile zehnjährigen Tätigkeit bei der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg war er zunächst beim Staatsarchiv Sigmaringen eingesetzt. Dort oblag ihm die Zuständigkeit für die archivische Überlieferungsbildung im Regierungsbezirk Tübingen. Mit seiner Versetzung an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart wurde ihm 1993 die Leitung des neu geschaffenen Referates „Bestandserhaltung“ übertragen. Diese Aufgabe umfasst die Verantwortung für die Restaurierungs- und Fotowerkstätten, die Magazinverwaltung, die Koordination und Durchführung von Bestandserhaltungsprojekten, die Planung von Baumaßnahmen sowie die Notfallvorsorge. Zu dem breit gefächerten Aufgabenspektrum gehört auch die Mitwirkung an der archivischen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.
Die Übernahme des Marburger Lehrauftrages versteht Albrecht Ernst nach eigenen Worten als doppelte Herausforderung: zum einen obliegt es ihm, einen systematischen Überblick über die fachlichen, technischen und organisatorischen Grundlagen der Bestandserhaltung zu vermitteln. Zum anderen gilt es, den Brückenschlag zwischen archivwissenschaftlicher Theorie und archivischer Praxis zu vollziehen. Dabei ist es für einen Dozenten unumgänglich, sich ganz bewusst mit den gängigen Verfahren der Konservierung und Restaurierung, aber auch mit neuen Forschungstendenzen auseinander zu setzen. Zugleich bedarf es einer ganzheitlichen Sichtweise, um die Fragen eines zielorientierten, betriebswirtschaftlich vertretbaren Bestandserhaltungsmanagements angemessen erörtern zu können. Am Ende seines ersten Unterrichtszyklus resümiert Albrecht Ernst: „Es waren anregende, gewinnbringende Gespräche, die ich mit den Kolleginnen und Kollegen des 34. wissenschaftlichen Kurses führen durfte. Sowohl die Vorbereitung auf die Lehrveranstaltungen als auch der gemeinsame Erfahrungsaustausch boten mir eine willkommene Gelegenheit, die eigenen Strategien der Bestandserhaltung zu überdenken und deren praktische Umsetzung kritisch unter die Lupe zu nehmen.
Der Akt im Benützungsraum oder die Exkursion des 37. Fachhochschul-Kurses vom 4.-8. September 2000 nach München
von Mona Harring, Verena Kohnke, Anne Picard
Montag, 4. September: Die „Erlebnistour Bayerische Archivlandschaft“ beginnt in aller Frühe, 6.00 Uhr, in Marburg. Bus und schlagermusikliebender Fahrer kommen vom Unternehmen Etzelmüller, Begleitpersonen des Kurses sind die Herren Uhde und Engel.
Gegen 9.00 Uhr treffen wir in Bamberg ein, und kurze Zeit später beginnt die Führung durch das Staatsarchiv. Herr Dr. Rupprecht, der die Führung leitet, bemängelt zwar die geringe Magazinkapazität des Hauses, wovon wir uns überzeugen können, berichtet jedoch mit nicht geringem Stolz vom Projekt der Neuerschließung der Bestände unter Zugrundelegung des Provenienz- und dementsprechender Ablösung des zuvor angewandten Pertinenzprinzips.
Nach dem Besuch des Staatsarchivs teilt sich der Kurs. Eine Gruppe unter Anführung von Herrn Engel macht sich auf den Weg ins Stadtarchiv, um über dessen Aufbau und Aufgaben durch den dortigen stellvertretenden Leiter, Herrn Theuerer, unterrichtet zu werden. Die zweite Gruppe besucht zusammen mit Herrn Uhde das im Bau befindliche Bamberger Bistumsarchiv. Einer typisch bayerischen Bewirtung mit Brezeln und Leberkäs-Semmeln folgt die Vorstellung der Bestände und Aufgaben des Kirchenarchivs durch den Leiter Dr. Urban und seine Mitarbeiter Herrn Kerner und Frau Schmidt. Eine Führung quer durch den Archivrohbau rundet die gelungene Präsentation ab.
Nachdem sich der gesamte Kurs wieder im Bus eingefunden hat, geht es Richtung München. Bei strömendem Regen treffen wir gegen 17.00 Uhr in der bayerischen Landeshauptstadt ein. Unser Hotel liegt in der Innenstadt, Kneipen und Shoppingmeile in bequemer Reichweite.
Dienstag, 5. September: Am Vormittag besuchen wir die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns. Am wuchtig-ovalen Konferenztisch und unter den Büstenblicken Franz von Löhers referiert der
Generaldirektor in persona, Prof. Dr. Rumschöttel, sowohl über bayerische Geschichte als auch über Aufbau und Struktur des Archivwesens des Freistaates. Die sich anschließende Kaffeerunde bietet Gelegenheit, mit Kollegen des gehobenen Dienstes ins Gespräch zu kommen und hier etwa Marburger und bayerische Archivarsausbildung zu vergleichen. Den Schluss bildet eine Führung durch das Hauptstaatsarchiv, kommentiert von dessen Leiter, Herrn Dr. Wild, wobei vor allem die technische Ausstattung beeindruckt. Mit allgemeiner Zustimmung des Kurses wird zudem noch die Ausstellung „Schrift-Stücke - Beschreibmaterialien aus fünf Jahrtausenden“ besucht.
Der Nachmittag ist dem Stadtarchiv gewidmet. Der allgemeinen Einleitung durch den Archivleiter Herrn Dr. Hecker folgen eine intensive Vorstellung der Foto-, Film- und Ansichtskartensammlung des Hauses durch Frau Angermaier sowie ein „sit-in“ im neu fertiggestellten Magazin mit anschließender Diskussion rund um stadtchronistische Probleme.
Mittwoch, 6. September: Auf dem vormittäglichen Programm steht das Archiv des Deutschen Museums. Dessen Leiter, Herr Dr. Füssl, macht uns ausgiebig mit den speziellen Sammlungsgebieten der Einrichtung, u.a. Luft- und Raumfahrt, Firmenschriften, Medaillen und Nachlässe bedeutender europäischer Wissenschaftler, bekannt. Zudem erfahren wir, dass sich das Archiv seit 1992 als Spezialarchiv für Wissenschaft und Technik in Europa, ja sogar weltweit versteht. Im Anschluss erfolgt dann für interessierte Kursmitglieder eine kenntnisreiche Führung durch die Museumsabteilungen Luft- und Raumfahrt, Automobile und Schifffahrt.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung und wird sowohl zu Museumsbesuchen und Spaziergängen als auch zum ausgiebigen Shoppen und Verzehr regionalspezifischer Speisen und Getränke (Weißwürste und Weißbier) genutzt.
Donnerstag, 7. September: Bereits am Vormittag trennt sich der Kurs. Die erste Gruppe besucht zusammen mit Herrn Uhde das Siemensarchiv. Bei Kaffee und Keksen entspinnt sich, angeregt durch den Leiter des Firmenarchivs, Herrn Dr. Wittendorfer, eine Diskussion über die theoretische Ausbildung von Wirtschaftsarchivaren. Dann folgt eine Führung durch das Magazin, gewürzt mit humorvollen Kommentaren des Werkstudenten Herrn Michel, z.B. zum EDV-System: „Selbst gestrickt, selber reinschauen, selber deprimiert sein...“
Die zweite Gruppe unter Führung Herrn Engels besucht das Bayerische Wirtschaftsarchiv. Nach einer auf die Geschichte, den Aufbau und die Zuständigkeit des Archivs bezogenen Einleitung durch die Leiterin, Frau Dr. Toussaint, übernehmen die Mitarbeiter Frau Dr. Moser und Herr Dr. Winkler die Besichtigungstouren durch das Magazin, wobei die Gruppe nochmals geteilt wird. Im Rahmen dieser sehr kompetenten Führungen werden dann ausgewählte Bestände, u.a. die Brauerei Löwenbräu und der Verlag Oldenbourg, vorgestellt und besonders hierin enthaltene abweichende Archivaliengattungen, etwa Bierflaschen, von den Anwärtern mit Interesse wahrgenommen.
Auch der Nachmittag steht im Zeichen der Kurstrennung. Während die einen das Archiv der Süddeutschen Zeitung besichtigen, besuchen die anderen das Archiv des Bayerischen Rundfunks, das im Gebäude des Senders untergebracht ist. Dieses gliedert sich in „Historisches Archiv“ und Schallarchiv. Das „Historische Archiv“ beinhaltet, wie die Mitarbeiter Frau Hasselbring und Herr Lindmeyr im Magazin verdeutlichen, neben typischem Archivgut (Sitzungsprotokolle, Fotos, Plakate) auch Werbematerialien, wobei die Bandbreite von Bonbons bis Regenschirme reicht. Auffällig ist die archivfremde Verwendung der Begriffe Archivieren und Archivgut: „Alles wird gesammelt, denn es könnte ja sein, dass es irgendwann jemanden interessiert.“ Im Anschluss erfolgt dann die Besichtigung des 490.000 Tondokumente umfassenden Schallarchivs, vorgenommen durch Herrn Weisenbach, der sich selbst als Wortdokumentar versteht.
Mit dem Dokumentations- und Informationszentrum, einer Institution des Bayerischen Rundfunks und der Süddeutschen Zeitung, wird den übrigen Kursmitgliedern von Frau Holz und Herrn Scheck ein Medienarchiv präsentiert, das sich als externer und interner Dienstleister versteht. Die „Bestände“ bilden Artikel aus verschiedenen deutschen und internationalen Tageszeitungen, eingeordnet in ca. 80.000 Themen- und Personendossiers. Die Süddeutsche Zeitung wird komplett archiviert und auch im Medienport über das Internet jedem zugänglich gemacht. Hauptnutzer der Artikel sind jedoch die Redakteure der hauseigenen Zeitung.
Freitag, 8. September: Am letzten Tag besichtigen wir das Archiv der Ludwig-Maximilians-Universität. Den Begrüßungsworten vom Dekan Prof. Kölner folgt eine, speziell auf die Universitätsgeschichte bezogene Einführung durch den Dienststellenleiter, Herrn Dr. Smolka. Dieser sowie die Diplomarchivarin Frau Lochner vermitteln uns bei dem anschließenden Rundgang zum einen die finanziellen und baulichen Probleme (kein zusammenhängendes Archiv: Magazin auf dem Dachboden und Lesesaal im Keller), zum anderen gewinnen wir Einblick in für ein Universitätsarchiv typisches Schriftgut wie Einschreibelisten oder Nachlässe von Professoren. Ein kleiner Imbiss mit parallel geführter Diskussion bildet den Abschluss dieser Besichtigung und gleichzeitig unserer Exkursion. Gegen 12.00 Uhr verlassen wir München. 6 Stunden später hat uns, den archivarischen Erfahrungshorizont um viele neue Eindrücke, nicht zuletzt der bayrischen Archivsprache, bereichert, unser aller Marburg wieder.
Eröffnung des 38. Fachhochschul-Kurses am 1.10.2000
Folgende Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am 1.10.2000 ihre theoretische Ausbildung an der Archivschule Marburg begonnen:
Althaus, Maren - Nordrhein-Westfalen
Borchert, Danny - Mecklenburg-Vorpommern
Brendel, Dominik - Hessen
Gahde, Robert - Schleswig-Holstein
Grotelüschen, Norbert - Schleswig-Holstein
Hönnig, Anke - Schleswig-Holstein
Hoffmann, Alexander - Hessen
Jozwiak, Stephanie - Bundesarchiv
Kuhn, Barbara - Rheinland-Pfalz
Mildenberger, Julia - Bundesarchiv
Oellers, Jürgen - Hessen
Reiß, Burkhart - Bundesarchiv
Schulte, Daniel - Nordrhein-Westfalen
Storch, Tim - Bundesarchiv
Villars Perez, Christina - Rheinland-Pfalz
Völkel, Claudia - Bundesarchiv
Wehr, Melanie - Bundesarchiv
Chronik vom 1.6. bis 1.12.2000
von Karsten Uhde
23.-24.6. Erstes Treffen der deutsch-amerikanischen Arbeitsgruppe zur bilateralen Harmonisierung der Internetpräsentation von Archiv-Zugängen in Washington
4.-8.9. Große Exkursion des 37. Fachhochschulkurses nach Bamberg und München
4.-8.9. Große Exkursion des 34. wissenschaftlichen Kurses nach Köln, Brüssel, Roubaix, Lille und Beveren
15.9. Vortrag von Daniel Pitti, Charlottesville, USA, über die Entwicklung und Anwendung von EAD
19.9. Vortrag von Marianne Englert, Frankfurt, über das Pressearchivwesen in der Bundesrepublik Deutschland
21.-26.9. Teilnahme von Dr. Angelika Menne-Haritz, Dr. Nils Brübach und Dr. Karsten Uhde sowie von vier Kursteilnehmerinnen am XIV. Internationalen Archivtag in Sevilla
25.9. Vortrag von Dr. Christoph Schmider, Freiburg, über Kirchenverfassungsgeschichte
9.-12.10. Stand der Archivschule Marburg auf der „Archivistica 2000“ in Nürnberg
17.10. Vortrag von Dr. Wolfram Werner, Koblenz, und Herrn Gröbner, Pullach, über das Archivwesen beim BND
25.-26.10. Besuch von István Németh, András Körösmezei und Csilla Tuza vom Ungarischen Staatsarchiv
27.10. Vortrag von Prof. Dr. Hartmut Weber, Koblenz, über das Bundesarchiv: Aufgaben und Entwicklung
30.10. Vortrag von Dr. Jürgen Treffeisen, Stuttgart, über Bewertungsverfahren und Bewertungsdokumentation
3.11. Vortrag von Prof. Dr. Wilfried Schöntag, Stuttgart, über die Landesarchivdirektion Baden-Württemberg
7.11. Vortrag von Dr. Angelika Menne-Haritz an der Univ. Linz, Institute of Applied Computer Sciences, über Dynamisches Wissensmanagement in Organisationen
13.11. Vortrag von Dr. Peter Müller, Stuttgart, über Projektmanagement bei Erschließungsarbeiten
14.11. Vortrag von Dr. Nils Brübach im Reichsarchiv Brüssel über Midosa-Online und EAD
14.11. Vortrag von Dr. Andreas Metzing beim Archivordnerlehrgang 2000 der Evangelischen Kirche im Rheinland in Marienheide über Digitale Archive - Chimäre oder Chance für Kirchenarchive
15.11. Vortrag von Dr. Angelika Menne-Haritz auf der IDC-Konferenz in Wien über Wissensmanagement in Organisationen - Entwicklung und Nutzung einer immateriellen Ressource
15.11. Vortrag von Dr. Norbert Reimann, Münster, über die nichtstaatliche Archivpflege in Nordrhein-Westfalen
17.11. Vortrag von Dr. Nils Brübach bei der Archivist’s Society of Sweden, Stockholm, über „The new Information-Laws from an Archival Perspective“ und „Archival Education in Germany“
20.11. Vorträge von Dr. Andrea Wettmann und Dr. Thekla Kluttig, Dresden, über die Zusammenarbeit mit Behörden im Archivalltag
21.11. Gastvortrag von Dr. Hartmut Sander, Berlin, über das Archivwesen der evangelischen und katholischen Kirchen
22.11. Vortrag von Dr. Christoph J. Drüppel, Esslingen, über das Berufsfeld des kommunalen Archivwesens
27.11. Seminar von Prof. Dr. Rainer Polley in Georgenthal/Gotha für Kreisarchivare des Thüringischen Landkreistages - Archivrecht, insbesondere Benutzungsrecht
28.11. Vortrag von Prof. Dr. Röpke, Marburg, über selbständige Berufe - Existenzgründungen
30.11. Vortrag von Dr. Bernd Kappelhoff, Hannover, über Aufgaben, Organisation und Tätigkeitsbereiche der niedersächsischen Archivverwaltung
1.12. Vortrag von Jens Roepsdorf, Mülheim, über Aufgaben, Organisation und Tätigkeitsbereiche des Stadtarchivs Mülheim
5.12. Vortrag von Hartmut Bäumer, Frankfurt, über Arbeitsmarkt - Unternehmensberatung
5.12. Vortrag von Dr. Günter Buchstab, Koblenz, über Aufgaben, Organisation und Tätigkeitsbereiche von Parteiarchiven am Beispiel des Archivs der Konrad-Adenauer-Stiftung
15.12. Vortrag von Dr. Ulrich Soenius, Köln, über Aufgaben, Organisation und Tätigkeitsbereiche von Wirtschaftsarchiven
18.12. Vortrag von Dr. Jürgen Treffeisen, Stuttgart, über Bewertungsverfahren und Bewertungsdokumentation
19./20.12. Vortrag von Dr. Wolfgang Löhr, Mönchengladbach, über kommunales Archivwesen
Aus den Neuerwerbungen der Bibliothek
von Nils Brübach
Scheer, August-Wilhelm: ARIS. Modellierungsmethoden, Metamodelle, Anwendungen. 3., völlig neu bearb. u. erw. Aufl. Berlin, Heidelberg [usw.]: Springer 1998 II B 124.244
Comparing public sector reform in Britain and Germany. Ed. by Hellmut Wollmann, Eckhard Schröter, Aldershot [usw.]: Ashgate 2000 IV B 354go
Klotz-Berendes, Bruno: Notfallvorsorge in Bibliotheken. Berlin: Ehemal. Deutsches Bibliotheksinst. 2000. (DBI-Materialien. 194.) II B 133daa
Hobert, Guido: Datenschutz und Datensicherheit im Internet. 2., durchges. Aufl. Frankfurt a. M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Lang 2000. (Europäische Hochschulschriften. Reihe 2: Rechtswissenschaft. Bd 2501.) II B 124.219
Moving theory into practice. Digital imaging for libraries and archives. Anne R. Kenney, Oya Y. Rieger, ed. and principal authors. Mountain View, Calif.: Research Libr. Group 2000 II B 135dt
Angelov, Jean: Grundlagen und Grenzen eines staatsbürgerlichen Informationszugangsanspruchs. Frankfurt/M., Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Lang 2000. (Studien zum öffentlichen Recht. Völker- und Europarecht. Bd 2.) IV B 74aad,2
The IASA Cataloguing Rules. Stockholm, Baden-Baden: International Ass. of Sound and Audiovisual Archives 1999 II B 141qlb
Samuel Oberländer (Hrsg.) Lexicon juridicum Romano-Teutonicum. Unveränd. Nachdr. d. 4. Aufl. Nürnberg 1753, Hrsg. u. eingel. von Rainer Polley, Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2000 IV B 3c
Lobbyarbeit für Bibliotheken. Berlin: Ehemal. Deutsches Bibliotheksinst. 2000 (DBI-Materialien. 196.) II B 133aca.2
Digitale Archive und Bibliotheken. Hrsg. von Hartmut Weber u. Gerald Maier. Stuttgart: Kohlhammer 2000. (Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Ser. A: Landesarchivdirektion. H. 15.) II B 144ae,15
Electronic Government als Schlüssel zur Modernisierung von Staat und Verwaltung. Ein Memorandum d. Fachausschusses Verwaltungsinformatik d. Ges. für Informatik e.V. u. d. Fachbereichs 1 d. Informationstechn. Ges. im VDE. Bonn: Ges. für Informatik; Frankfurt: Informationstechn. Ges. 2000 IV B 350ahf
International Council on Archives. Conseil international des archives. ISAD (G) : General international standard archival Description. 2.ed. Ottawa 2000 II B 141mlf
Proceedings, 3-4 June 1998. London: Public Record Off. 1998 Zimmer, Dieter E.: Die Bibliothek der Zukunft: Hamburg: Hoffmann & Campe 2000-11-09 II B 135dkq
© 2005 Uhde@staff.uni-marburg.de , Stand: 04.07.2001