Kolloquium "Prototyp des Online-Findbuchs" von Mechthild Black-Veldtrup
Beendigung des 31. Wissenschaftlichen Kurses von Karsten Uhde
Verabschiedung des 34. Fachhochschulkurses von Nils Brübach
Die Ausbildung an der Archivschule haben beendet
Südviertel-Ausstellung - eine Nachlese
Die Mailing-Liste "archivliste" von Nils Brübach
Sitzung des Unterausschusses "Haushalt" von Eckard Zissel
SIK 9 vom 26.-27.6.1998: Archivschule - und was dann? von Andreas Weber
ASK 62 Erschließungssoftware MIDOSA95 von Birgit Metzing
Neue und interessante Bücher in der Bibliothek der Archivschule Dez. 97 - März 98 von Nils Brübach
Kolloquium "Prototyp des Online-Findbuchs"
Prototyp des Online-Findbuchs: Über das Ergebnis dieses an der Archivschule Marburg angesiedelten DFG-Projektes fand am 3. März 1998 in den Räumen der Archivschule ein Kolloquium statt.
Unter den kritischen Augen eines internationalen Kreises von Sachverständigen und Anbietern von Findmitteln im Internet stellte die ehemalige Projektbearbeiterin, Mechthild Black-Veldtrup, zunächst die Funktionalität des Findbuchs vor, die Möglichkeiten des Navigierens, der Orientierung, des Anklickens von Zusatzinformationen und der Einbindung in das sonstige Internet-Angebot eines Archivs. Wichtig waren der Vergleich mit dem Papierfindbuch, der eindeutig zugunsten des Online-Findbuchs ausfiel und Fragen der technischen und finanziellen "Machbarkeit": Manche Desiderate bleiben künftigen Weiterentwicklungen vorbehalten.
Eindrucksvoll demonstrierte der technische Betreuer des Projekts, Werner Engel, die Herstellung des html-Findbuchs: Aus einer dbase-kompatiblen, hier eine MIDOSA95-Datenbank werden die Titel herausgelesen und in zwei Schritten über einen Generator in html-Text verwandelt. Das geschieht bei z. B. 2000 Titeln eines Findbuchs in 1 Minute, wobei Zusatztexte wie die Einleitung oder auf einzelne Gliederungspunkte und Titel bezogene Hintergrundinformationen in wenigen Sekunden automatisch zugeordnet werden.
Den Standard für Findbücher im Internet in Deutschland, wie er bisher überhaupt nur von einigen wenigen Anbietern umgesetzt wird, referierte Jochen Bender, Stadtarchivar von Ostfildern, anhand seines Findbuchs der Gemeinde Kemnat: Bisher werden Findbücher ohne weitere Möglichkeiten des Navigierens für den Benutzer in Listenform ins Internet gestellt und bieten, anders als beim Papierfindbuch, die Möglichkeit des Zugriffs durch Benutzer aus aller Welt. Die geplante Präsentation der Beständeübersicht des Staatsarchivs Luzern mußte wegen einer Erkrankung des Betreuers kurzfristig ausfallen. Statt dessen stellte Prof. Dr. Hartmut Weber von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg die bisherigen Ergebnisse des DFG-Projekts "Neue Möglichkeiten und Qualitäten der Zugänglichkeit von digitalen Konversionsformen gefährdeter Archivalien und Bücher" vor: Die Schnittstelle dieses Projekts zum Projekt online-Findbuch bildet u. a. eine Bestellfunktion für Archivgut, das digital vorgehalten werden kann: Die Voraussetzungen für die digitale Präsentation von Dokumenten und ihre Einbindung in das Internet-Angebot von Archiven werden hier geklärt.
Das an der Archvischule Marburg entstandene Online-Findbuch muß sich vor allem dem internationalen Vergleich mit den mit "Encoded Archival Description" (EAD) erstellten Findbüchern stellen, die in den anglo-amerikanischen Ländern den Standard der elektronischen Verzeichnung und Präsentation im Internet markieren. Auf dem Kolloquium wurde dieser Ansatz von Dr. Richard Higgins von der Universität Durham und Prof. Margret Hedstrom von der Universität Ann Arbor in Michigan/USA vorgestellt. Die grundsätzlichen Unterschiede zwischen den Verzeichnungsweisen ergeben sich aus unterschiedlichen Zielen: Die mit EAD verzeichneten Findbücher setzen den Benutzer voraus, der ein Thema bearbeitet und nicht weiß, wo er überhaupt Material finden kann: Die Recherchemöglichkeiten von EAD erlauben es, in Anlehnung an die in Bibliotheken üblichen Suchstrategien, Recherchen nicht nur in mehreren Findbüchern durchzuführen, sondern sogar in mehreren Archiven gleichzeitig. Das DFG-Projekt zielt dagegen zwar auf größtmögliche Benutzerfreundlichkeit, geht aber grundsätzlich davon aus, daß das bisherige Findbuch in einem bestimmten Archiv verbessert werden kann, der Benutzer also weiß, wo relevantes Material für seine Fragestellung zu erwarten ist. Ein Vorteil des Marburger Modells ist die automatische Codierung des Materials gegenüber der bisher per Hand durchgeführten Codierung EAD-basierter Findbücher in England und Amerika.
Das Kolloquium zeigte die Bedeutung des DFG-Projekts "Prototyp eines online-fähigen Findbuchs" besonders für die deutsche Sachaktenwelt und für Archive, die beabsichtigen, ohne großen eigenen technischen Aufwand einzelne Findbücher offline im Benutzersaal oder online im Internet anzubieten. Es machte gleichzeitig die Grenzen des anglo-amerikanischen Ansatzes deutlich: Eine bestände- oder sogar archivübergreifende Suche ist bei deutschem Archivgut, soweit es in der staatlichen Verwaltung entstanden ist, nicht angemessen. Das rege Interesse des internationalen Teilnehmerkreises unterstrich die Bedeutung der hier entwickelten Lösungsansätze.
Mechthild Black-Veldtrup
Beendigung des 31. Wissenschaftlichen Kurses
Am 30.04.1998 wurden die fünfzehn Mitglieder des 31. Wissenschaftlichen Kurses der Archivschule Marburg verabschiedet.
Sie alle waren am 1. November 1996 für den theoretischen Teil ihrer Ausbildung aus Berlin, Darmstadt, Detmold, Karlsruhe, Koblenz und Weimar nach Marburg gekommen und hatten sich zum 31. Wissenschaftlichen Kurs zusammengefunden.
Bald waren die unterschiedlichen Erfahrungen, die die Kursmitglieder in ihren Ausbildungsarchiven gemacht hatten, untereinander ausgetauscht und der Kurs entwickelte eine eigene, gemeinsame Struktur. Dabei zeichnete sich von Anfang an der Kurs durch eine überdurchschnittliche Leistungsstärke aus und durch ein sehr großes Interesse an archivwissenschaftlichen und verwaltungswissenschaftlichen Themen. Hier wurden oftmals auch vom Kurs Ideen eingebracht und auch Kontakte geknüpft.
Daß bei all dem die Hilfswissenschaftlichen Bereiche der Ausbildung nicht zu kurz kamen, wurde schon allein durch die Urkundenübung im Frühjahr 1997 sichergestellt, an deren Ende der Kurs ein Findmittel zu allen Wenzelurkunden des Staatsarchivs Marburg erstellt hatte, das danach auch noch als digitales Findmittel für das Internet aufbereitet wurde.
Ein Höhepunkt der Ausbildung war sicherlich die große Exkursion nach Belgien, bei der der Schwerpunkt der Besuche auf der Administration und Archivierung bei der EU lag. Da der Kurs sich bereits im Vorfeld über die meisten der von uns besuchten Einrichtungen informiert hatte, kam es auf dieser Fahrt immer wieder zu hochinteressanten Diskussionen, bei denen die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer ihre Mehrsprachigkeit häufig unter Beweis stellen konnten.
Am Ende des Jahres 1997 dann war der Kurs zu seinem 6-wöchigen Stage im Bundesarchiv in Koblenz abgeordnet, wohlvorbereitet durch ihre drei Kurskolleginnen und -Kollegen vom Bundesarchiv.
Nach den Weihnachtsferien dann kam die heiße Phase der Prüfungsvorbereitung, die begleitet wurde durch die ersten Bemühungen einen Arbeitsplatz zu finden. So paarte sich die Anspannung wegen der Prüfung mit der Unsicherheit über den weiteren Verbleib. Doch auch hier zeigte der Kurs Kompetenz — soziale Kompetenz. Kursmitgliedern, die dem Streß völlig zu erliegen drohten, wurde von ihren Kolleginnen und Kollegen kurzerhand etwas Ablenkung verordnet.
So verwundert es nicht, daß der Kurs die Prüfungen mit einem überdurchschnittlichen Prüfungsergebnis beenden konnte. Erfreulicherweise haben die weitaus meisten von ihnen auch sofort eine zumindest vorübergehende Beschäftigung gefunden.
Karsten Uhde
Verabschiedung des 34. Fachhochschulkurses
Am Montag, dem 30. März 1998, wurde der 34. Fachhochschulkurs der Archivschule Marburg verabschiedet.
Die 19 Anwärterinnen und Anwärter aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz hatten seit Oktober 1996 ihren achtzehnmonatigen theoretischen Ausbildungsabschnitt bei uns absolviert.
Besondere Höhepunkte des Kursprogramms waren die Große Exkursion im Sommer nach Baden-Württemberg und die Ausstellung "Südviertel — Ein Stadtteil im Wandel der Zeiten". Die Exkursion führte über Ludwigsburg (Institut zur Restaurierung und Konservierung von Archiv- und Bibliotheksgut, Staatsarchiv), Stuttgart (Archiv der Robert Bosch GmbH), Esslingen (Kreisarchiv), Donaueschingen (Fürstlich Fürstenbergisches Archiv) nach Konstanz (Stadtarchiv), von wo aus ein Ausflug über die Schweizer Grenze nach St. Gallen (Staatsarchiv, Stiftsarchiv und Stiftsbibliothek, Stadtarchiv) unternommen wurde, und sie endete in Ravensburg mit dem Besuch des Stadtarchivs.
Die Südviertelausstellung erarbeitete der Kurs als Unterrichtsprojekt im Fach Öffentlichkeitsarbeit. Sie war von Anfang November bis Anfang Januar im Foyer des Hessischen Staatsarchivs Marburg zu sehen. Die Vorstellung des Marburger Stadtteils, in dem auch Archivschule und Staatsarchiv angesiedelt sind, entwickelte sich schnell zu einem kleinen Besuchermagnet und fand in der Marburger Bevölkerung guten Anklang.
Wenn ein Kurs geht, geht immer ein Stück "Marburg" mit. Die 34er waren neunzehn sehr angenehme Kolleginnen und Kollegen, die es als Kurs zusammen mit den Dozentinnen und Dozenten verstanden, eine offene und angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Mir als ehemaliger Mentor werden sie fehlen. Und die eine oder andere Bemerkung bei der Verabschiedung machte es deutlich: Einigen wird auch Marburg fehlen.
Nils Brübach
Die Ausbildung an der Archivschule haben beendet:
Nach bestandener Prüfung verließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 34. Fachhochschulkurses die Archivschule am 31. März 1998:
Nach bestandener Prüfung verließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 31. wissenschaftlichen Kurses die Archivschule am 30. April 1998:
Zeitraum: 1.12.97-1.5.98
26.01.1998 | Dr. Toussaint, Bayerisches Wirtschaftsarchiv, München, Thema: Aufgabe, Funktion und Entwicklung von Wirtschaftsarchiven |
10.02.1998 | Prof. Dr. Sommer, Fachbereich Informatik, Universität Marburg, Thema: Einführung in die Informatik |
11.02.1998 | Prof. Dr. Hesse, Fachbereich Informatik, Universität Marburg, Thema: Einführung in die Informatik |
12.02.1998 | Prof. Dr. Seeger, Fachbereich Informatik, Universität Marburg, Thema: Einführung in die Informatik |
03.03.1998 | Kolloquium "Prototyp des Online-Findbuchs". Ein von der DFG Bonn gefördertes Projekt. |
04.03.1998 | Prof. Dr. Hedstrom, Ann Arbor, Universität Michigan, Thema: How One Becomes an Archivist in the US |
10.03.1998 | Sitzung Unterausschuß "Haushalt" im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden |
19.-26.03.1998 | Mündliche Zwischenprüfung des 34. Fachhochschul-Kurses |
30.03.1998 | Verabschiedung des 34. Fachhochschul-Kurses |
14.-29.04.1998 | Mündliche Prüfung des 31. wissenschaftlichen Kurses |
30.04.1998 | Verabschiedung des 31. wissenschaftlichen Kurses |
Südviertel-Ausstellung — Eine Nachlese
Vom 5. November 1997 bis zum 8. Januar 1998 wurde die vom 34. Fachhochschulkurs der Archivschule erstellte Ausstellung "Das Marburger Südviertel — Ein Stadtteil im Wandel der Zeit" im Foyer des Staatsarchivs gezeigt.
Damit war die Ausstellung, die mehr als 30 Tafeln und Vitrinen umfaßte, einen Monat länger zu sehen, als ursprünglich geplant, da der Zulauf, wie auch der Zuspruch alle Erwartungen übertraf. Mehr als 500 Kurzführer durch die Ausstellung wurden verteilt und die Zahl der Besucher wird von uns auf mehr als 600 geschätzt, darunter auch zwei Schulklassen und eine weitere Gruppe.
Neuland betrat die Archivschule bei der Finanzierung der Ausstellung. Es war zuvor ein Etat von max. 800 DM eingeräumt worden. Um die höheren Kosten zu erwirtschaften, wurde versucht Sponsoren zu finden. Die Marburger Brauerei und die Sparkasse schalteten je eine Anzeige in unserem 40-seitigen Kurzführer, zwei Dozenten konnten ebenfalls als Sponsoren gewonnen werden. Insgesamt kamen 450 DM zusammen.
Zudem kamen uns sowohl die Druckerei, als auch Cafe Klingelhöfer bei der für die Ausstellungseröffnung benötigten Backwaren mit einem Preisnachlaß von 50% entgegen, was eine Einsparung von rund 230 DM bedeutete. So wurden nur ca. 550 DM aus dem Etat benötigt, also nicht einmal eine Mark pro Besucher.
Unberücksichtigt bleibt dabei natürlich der Aufwand an Stunden, den die Kursmitglieder zur Erarbeitung der Ausstellung aufwendeten und der geschätzt bei mehr als 4000 Personenstunden lag.
Karsten Uhde ist Dozent an der Archivschule und hat das Projekt begleitet
Nach Abschluß der Ausbildung an der Archivschule Marburg (25. wiss. Kurs) 1993 habe ich in Kassel meine erste, eine neu eingerichtete Stelle angetreten. Laut Ausschreibung sollte ein Archiv als Archiv der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck ausgebaut werden, das "insgesamt der Neuordnung bedurfte".
Das zweite Halbjahr 1993 diente der Bestandsaufnahme und der Vorbereitung zur Gründung eines Landeskirchlichen Archivs. In diese Zeit fiel auch der Beginn der Planungen zu einem Archivneubau.
Mit Beginn des Jahres 1994 wird das Landeskirchliche Archiv als eigenständige Dienststelle mit eigenem Haushalt und Stellenplan geführt. Ende des Jahres sind alle Stellen besetzt (vorher zwei, nun fünf Stellen).
In den Jahren 1994 und 1995 lag der Arbeitsschwerpunkt auf der internen Verzeichnungsarbeit. Es galt, die eigenen Bestände zu erschließen. Inzwischen liegen 60 Findbücher vor. Die Verzeichnungsprojekte mit der Archivschule Marburg stehen ebenfalls in diesem Zusammenhang. Ende 1995 wurde mit dem Archivneubau in der Lessingstraße begonnen. 1996 verlagerten sich die archivischen Kerntätigkeiten von innen nach außen. Die Archivpflege der knapp 1.000 Pfarrarchiv (Umfrage zum aktuellen Zustand der Pfarrarchive im Januar 1996) und Baulastfragen rückten in den Vordergrund. Die Kirchenbuchverfilmung konnte vorangetrieben werden. Erstmalig hatte das Archiv Einnahmen durch Gebühren zu verzeichnen, die im Rahmen der Familienforschung anfielen (bisher mehr als 10.000,00 DM). Im Juni 1996 konnte das Richtfest zum Archivbau gefeiert werden.
Auf EKD-Ebene bin ich seit Ende 1995 in der Verbandsleitung des Verbandes kirchlicher Archive vertreten. Seit 1996 wird der halbjährlich erscheinende Rundbrief von Prof. Dr. Hey, Bielefeld, und mir herausgegeben. Daneben bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes zuständig und arbeite im Arbeitskreis EDV mit. Innerhalb der Landeskirche sind Vorstandspflichten innerhalb der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung und einer sich z. Zt. konstituierenden Kommission für Neuere Kirchengeschichte wahrzunehmen. Im Mittelpunkt des Jahres 1997 stand die Inbetriebnahme der neuen Räumlichkeiten in der Lessingstraße 15A. Nach der Einweihung durch den Bischof im Mai 1997 und einem Tag der offenen Tür ist das Landeskirchliche Archiv nach vierjähriger (Auf)bauphase seit Juli 1997 für die Öffentlichkeit benutzbar (Dienstag — Donnerstag 8.00 — 16.00 Uhr, 98 Benutzer/269 Benutzertage in den ersten 6 Monaten). Der Umzug des Archivgutes in die neuen Magazine hat im Winter 1997/98 stattgefunden. Zeitgleich mit dem Abschluß der Bauarbeiten konnte das von einem Dreier-Gremium (2 Juristen und Archivleiterin) vorbereitete Archivgesetz der EKKW auf der Frühjahrssynode 1997 vorgelegt werden. Es wurde am 26. April 1997 verabschiedet.
Das Landeskirchliche Archiv arbeitet seit August 1997 mit einem Workgroup-Netzwerk. Verzeichnet wird unter Windows 95. Das Archiv ist unter http://www.ekkw.de/archiv im Internet vertreten, die email-Adresse lautet ekkw.archiv@t-online.de
.
Zur Zeit bereitet das Archiv eine Ausstellung "125 Jahre Geamtkonsistorium Kassel" vor, die im Juli 1998 im Landeskirchenamt eröffnet wird.
Einige Arbeitsfelder konnten hier nur gestreift werden, andere sind nicht einmal erwähnt. Eines aber läßt sich resümierend feststellen: Langweilig war es bisher noch nie und gefragt waren vor allem Flexibilität, Hartnäckigkeit und "gesunder Menschenverstand".
Bettina Wischhöfer
Die Mailing-Liste "archivliste"
Die Mailing-Liste "archivliste" ist eingerichtet
Seit Ende April ist bei der Archivschule eine Mailing-Liste mit der Bezeichnung "archivliste" eingerichtet.
Sie steht Archivarinnen und Archivaren zur Verfügung, die Zugang zum Internet und damit eine eigene E-Mailadresse haben und die sich als Abonnenten der Liste eintragen. Jeder Abonnent kann aber nicht nur die Beiträge der Liste lesen, sondern selbst seine Beiträge an die Liste schicken.
"Archivliste" soll als "Schwarzes Brett" dienen, mit Ankündigungen und Nachrichten, z.B. von Tagungen und Treffen, aber auch von Büchern und Zeitschriften. Als Diskussionsforum eröffnet sie auf elektronischen Wege den Austausch über fachliche Fragen und als Stellenbörse soll sie dazu dienen, schnell auf offene Stellen hinzuweisen, ohne die offiziellen Ausschreibungen zu ersetzen.
Abonnent von "archivliste" wird man, indem eine E-Mail an die Adresse: archivliste-request@Lists.Uni-Marburg.de mit derNachricht: subscribe in der ersten Zeile und dem Kommando "end" in der nächsten Zeile sendet. Wichtig: In die "Subject"-Zeile der Maske der E-Mail-Nachricht darf nichts eingetragen werden. Der Listenverwalter schickt Ihnen nach kurzer Zeit eine E-Mail zurück, in der Sie aufgefordert werden, durch Eingabe einer Buchstaben/Zahlenkombination Ihr Abonnement zu bestätigen. Diese Bestätigung soll verhindern, daß man durch Fremde gegen seinen Willen, auf der Liste eingetragen werden kann.
Ist die Bestätigung beim Listenverwalter eingegangen, erhalten Sie nun automatisch alle E-Mails, die an die Liste gesandt werden. Die erste Mail ist ein Begrüßungstext, in der alle Kommandos, mit denen Sie die Liste steuern können, noch einmal genau beschrieben sind.
Auf dem gleichen Wege können Sie Ihr Abo auch kündigen, statt "subscribe" tragen Sie dann "unsubscribe" als Nachricht ein.
Wenn Sie selbst einen Kommentar, einen Beitrag, eine Frage an die Liste senden möchten...nichts einfacher als das ! Schicken Sie alles einfach als ganz normale E-Mail an: archivliste@Lists.Uni-Marburg.de
Mit den folgenden Kommandos können Sie die Liste steuern:
"subscribe": Zum Abonnieren der Liste
"unsubscribe": Zum Kündigen des Abonnements
"help": Sie erhalten online Hilfe (in englischer Sprache)
"info"
"who"
"end" zeigt dem Server das Ende der Kommandos in einer E-Mail an.
Das wichtigste zum Schluß: Eine Mailingliste ist das, was die Abonnenten aus ihr machen. Deswegen freue ich mich auf eine rege Beteiligung und spannende Diskussionen.
Nils Brübach
Sitzung des Unterausschusses "Haushalt"
Am 10. März 1998 tagte im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Wiesbaden der Unterausschuß "Haushalt" der Archivschule.
Der Unterausschuß "Haushalt", der in Zusammenhang mit der Verabschiedung eines neuen Finanzierungsmodells für die Archivschule Marburg eingerichtet wurde, setzt sich wie folgt zusammen: Referatsleiter Kühn vom Wissenschaftsministerium als Vorsitzender, Frau Dr. Graßmann sowie die Herren Prof. Kahlenberg, Dr. Schmitz, Prof. Schöntag und Dr. Witt. Seitens der Archivschule nehmen in der Regel die Leiterin Frau Dr. Menne-Haritz sowie Herr Zissel als Haushaltsbeauftragter an den Sitzungen teil.
Der Unterausschuß hat sich in seiner Sitzung am 10. März 1998 in Wiesbaden mit dem Haushaltsabschluß 1997 beschäftigt. Positiv ist dabei anzumerken, daß in 1997 erwirtschaftete Überschüsse zur Verstärkung der Rücklage geführt haben. Neben der Erörterung des Doppelhaushaltes 1998/1999 wurde die voraussichtliche Haushaltsentwicklung in diesen beiden Haushaltsjahren erörtert.
Die im Jahr 1999 inkraft tretende neue hessische Ausbildungs- und Prüfungsordnung für den höheren Archivdienst hat zur Folge, daß die wissenschaftlichen Kurse künftig zwei Monate später mit ihrer Ausbildung an der Archivschule Marburg beginnen als bisher. Einvernehmen bestand im Unterausschuß dahingehend, daß die für seither 18 Monate Verweildauer an der Archivschule kalkulierten Kosten auch künftig bei verkürzter Ausbildungszeit in Marburg beibehalten werden müssen. Der Ablauf der Referendarausbildung nach der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung gliedert sich wie folgt auf: 8 Monate Heimatarchiv, 12 Monate Archivschule Marburg, 1 Monat Bundesarchiv, 2 Monate Transferphase und 1 Monat Prüfungsphase.
Positiv konnte vom Unterausschuß zur Kenntnis genommen werden, daß die Umbaumaßnahme für die Archivschule im Doppelhaushalt 1998/99 mit einer ersten Rate verankert und mit Verpflichtungsermächtigungen haushaltsrechtlich abgesichert ist
Eckard Zissel
SIK 9 vom 26.-27.6.1998: Archivschule — und was dann?
Probleme beim Start in den Beruf
Am 26. und 27. Juni 1998 wird an der Archivschule eine Veranstaltung unter dem Titel "Archivschule — und was dann? Probleme beim Start in den Beruf" stattfinden. Es soll dabei einerseits zu einem Erfahrungsaustausch der Kursteilnehmerinnen und —teilnehmer kommen, die in den letzten Jahren die Archivschule absolviert haben, andererseits aber auch der veränderten Stellensituation Rechnung getragen und über berufliche Perspektiven für Archivschulabsolventen außerhalb der klassischen Berufsfelder berichtet und diskutiert werden. Den Einstieg bildet ein Diskussionsforum mit einem durch vielfältige Erfahrung in der archivischen Praxis wie auch in Ausbildungsfragen ausgewiesenen Archivar: Herr Archivdirektor Dr. Gerd Steinwascher, Leiter des niedersächsischen Staatsarchivs in Osnabrück, wird zu dem aktuellen Thema "Stellenwert und Aufgaben der Archive im Zeichen der Verwaltungsreform" sprechen.
Andreas Weber
ASK 62 : "Erschließungssoftware MIDOSA95"
Vom 9. bis 11. März 1998 fand an der Archivschule die 1. Fortbildung zum Archivverzeichnungsprogramm MIDOSA95 statt.
Diese Veranstaltung wurde von Herrn Engel und Herrn Herkert (LAD Baden-Württemberg) geleitet.
Ein buntgemischtes Grüppchen von 8 Archivaren und Nichtarchivaren (solche müssen sich wohl auch mit EDV herum quälen) aus den verschiedensten Archiven und Dienststellen fand sich am späten Montagvormittag in der Archivschule ein. Die Teilnehmer stellten sich und ihren Arbeitsbereich sowie ihre Kenntnisse zum MIDOSA-Programm den Anwesenden kurz vor. Dabei wurde schon deutlich, vor welchen Schwierigkeiten Herr Engel stehen würde: der Kenntnisstand zum Programm reichte von ziemlich gut (außer ein paar Kleinigkeiten) bis zu vollkommen fremd.
Während die Einen schon mehrere hundert Akteneinheiten mit MIDOSA95 verzeichnet hatten, war Anderen dieses Programm noch völlig unbekannt. Vorteilhaft erwies sich so der zweite Fortbildungsleiter, Herr Herkert. Er half den Einsteigern, wähend Herr Engel die ersten Schritte der Installation und Einrichtung des Programms erklärte.
Neben dem Überblick über die Funktionen des Programms und die Datenbankstruktur wurden am ersten Tag auch gleich Probleme und Schwierigkeiten erläutert. Man warf eine Blick "hinter die Kulissen", was zu manchem AHA-Effekt führte. Am zweiten Tag stand die Erschließung von Akteneinheiten mit MIDOSA95 im Vordergrund. Nach der Erläuterung von Verzeichnungsangaben der Verzeichnungsmasken für Sachakten und für Personalakten sowie die Erstellung einer Klassifikation mit MIDOSA95, konnten die Teilnehmer selbst Verzeichnungsangaben eingeben. Als sehr positiv erwies sich, daß jeder Teilnehmer an einem PC saß und alle Schritte, die Herr Engel vorführte, auch selbst nachvollziehen konnte. So wurden auftretende Fragen und Probleme sofort und direkt geklärt. Als Übungsbeispiel für diese Fortbildung hatte Herr Engel meinen mit MIDOSA95 verzeichneten Bestand "Kerckhoff-Stiftung" gewählt. Während die Teilnehmer diesen Bestand nach den unterschiedlichsten Kriterien sortieren lernten, erkannte ich die ersten Fehler meiner Arbeit.
Der letzte Tag dieser Fortbildung stand im Zeichen der Erstellung und des Ausdruckes eines Findbuches. Das war selbst für die mit Vorkenntnissen belasteten Teilnehmer noch ein weißer Fleck, der sich dann langsam und mühsam mit Farbe füllte. Öffnen des Programms, Sortieren nach entsprechenden Kriterien, Tabellenmodus, Suchen, Schließen, Öffnen, Einfügen, Seriendruck... Was ist Seriendruck?? Wer bis dahin wirklich gut mitgekommen war, hatte jetzt auch reichlich zu tun. Archivarbeit ist eben nicht so einfach, vor allem nicht, wenn nun der PC Einzug hält. Doch von dem Willen (und dem Können!!) der Archivare zeugt diese Fortbildung: eifrige Mitarbeit, viele Fragen, großes Interesse, Vorschläge für Verbesserungen und Begeisterung bei der Demonstration von onlinefähigen Findbüchern (die auf dem MIDOSA95-Programm basieren...).
Ein herzlicher Dank für die geduldige und humorvolle Leitung der Fortbildung geht an Herrn Engel und Herrn Herkert.
Übrigens war die Aufteilung der Teilnehmer 5:3 — fünf Frauen zu drei Männern.
Wer da noch einmal sagt: "Frauen und Technik...." sollte sich fragen, wann er das letzte Mal bei einer EDV-Fortbildung war....
Birgit Metzing
Neue und interessante Bücher in der Bibliothek der ArchivschuleErwerbungen Dezember 1997 bis März 1998
Apitz, Rico; Andreas Guther, Gero Hoffmann: Wissenschaftliche Arbeiten im World Wide Web. Bonn [usw.] 1996
I B 60 f
Archivalien von Mitgliedern und Fraktionen des Europäischen Parlaments in Archiven der Mitgliedsländer. Hrsg.: Günter Buchstab. Sankt Augustin 1997
II B 141 qbm
Brandt, Hartwig: Der lange Weg in die demokratische Moderne. Darmstadt 1998
III B 2154 ah
Brendel, Matthias; Frank Brendel: Richtig recherchieren. Frankfurt a. M. 1998
I B 503.18
Burkardt, Johannes: Die Historischen Hilfswissenschaften in Marburg (17.-19. Jahrhundert). Marburg a. d. L. 1997. (Elemente diplomatica. 7.)
II B 348 a
Retrospektive Digitalisierung von Bibliotheksbeständen. Berlin 1998. (DBI-Materialien. 166.)
II B 135 dkl
Duranti, Luciana: I Documenti archivistici. Roma 1997. (Quaderni della Rassegna degli archivi die stato. 82.)
II B 178 aa
Friedrich, Manfred: Geschichte der deutschen Staatsrechtswissenschaft. Berlin 1997. (Schriften zur Verfassungsgeschichte. Bd 50.)
III B 2154 ab
Galler, Jürgen: Vom Geschäftsprozeßmodell zum Workflow-Modell. Wiesbaden 1997
IV b 525 n
Geschäftsprozesse in öffentlichen Verwaltungen. Hrsg. von Roland Traunmüller. Heidelberg 1995 (Schriftenreihe Verwaltungsinformatik. Bd 13).
II B 124.66
Granderath, Thomas: Großrechnergestützte Dokumentenverwaltung und Archivierung mit einem optoelektronischen Speichermedium. Köln 1991
II B 122 dfa
Guidelines on disaster prevention and control in archives. Paris 1997. (International Council on Archives. Studies. 11.)
I B 141 mov
Hartmann, Peter Claus: Der Bayerische Reichskreis (1500 bis 1803). Berlin 1997. (Schriften zur Verfassungsgeschichte. Bd 52.)
II B 2154 ab
Köbler, Gerhard: Lexikon der europäischen Rechtsgeschichte. München 1997
II B 2148 tb
Laux, Eberhard: Vom Verwalten. Baden-Baden 1993. (Verwaltungsorganisation, Dienstrecht und Personalwirtschaft. Bd 27.)
IV b 350 afg
Löffler, Karl; Wolfgang Mild: Einführung in die Handschriftenkunde. Neu bearb. Stuttgart 1997. (Bibliothek des Buchwesens. Bd 11.)
II B 139 f
Ministerialorganisation zwischen Berlin und Bonn. Klaus König (Hrsg.) Speyer 1997. (Speyerer Forschungsberichte. 173)
IV B 354 db
Müller, Carl-Jochen: Praxis und Probleme des Lastenausgleichs in Mannheim 1949-1959. Mannheim 1997. (Südwestdeutsche Schriften. 25.)
III B 4835 ca
Ruppert, Andreas; Hansjörg Riechert: Herrschaft und Akzeptanz. Opladen 1998. (Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen. Reihe C, Bd 41.)
II B 154 bc
Ruppert, Karsten: Bürgertum und staatliche Macht in Deutschland zwischen Französischer und deutscher Revolution. Berlin 1997. (Schriften zur Verfassungsgeschichte. Bd 51.)
III B 2154 ab
Rupprecht, Klaus: Ritterschaftliche Herrschaftswahrung in Franken. Neustadt a. d. Aisch 1994. (Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte. Reihe 9, Bd 42.)
III B 2908 b
Sponsoring für Bibliotheken. Hrsg. von Rolf Busch. Berlin 1997. (DBI-Materialien. 164.)
II B 133 acaj
Der neuzeitliche Staat und seine Verwaltung. Hrsg. von Eberhard Laux und Karl Teppe. Stuttgart 1998. (Nassauer Gespräche der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft. Bd 5.)
IV B 322 dd
Steinebach, Nikolaus: Verwaltungsbetriebslehre. 5., neubearb. Aufl. Regensburg, Bonn 1998
IV B 351 cb
Steininger, Rolf: Ein neues Land an Rhein und Ruhr. Köln 1990. (Schriften zur politischen Landeskunde Nordrhein-Westfalens. Bd 6.)
III B 4415 f
Historische Überlieferung aus Verwaltungsunterlagen. Hrsg. von Robert Kretzschmar. Stuttgart 1997. (Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Ser. A, H. 7.)
II B 144 ae
Nichtstaatliche und audiovisuelle Überlieferung. Hrsg. von Edgar Lersch, Eckhard Lange [u.a.] Stuttgart 1997. (Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Ser. A, H. 8.)
II B 144 ae
Von Gutenberg zum Internet. Frankfurt a. M. 1997. (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. Sonderh. 68.)
II B 134
Witte, Jan H.: Unmittelbare Gemeindedemokratie der Weimarer Republik. Baden-Baden 1997. (Hannoversches Forum der Rechtswissenschaften. Bd 2.)
IV B 4 dn
Nils Brübach
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