Überlieferungsbildung in Deutschland und der Schweiz

Eine Gruppe Menschen steht im Hof der ArchivschuleNach einer pandemiebedingten Pause im Jahr 2021 waren vom 27. bis 30. Juni 2023 26 Studierende der Universitäten Bern und Lausanne an der Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft zum Blockseminar ‚Archivische Überlieferungsbildung‘ zu Gast.

Nach einer kompakten Einführung in die Geschichte und Entwicklung der deutschen Bewertungsdiskussion durch Dr. Irmgard Christa Becker, Archivschule Marburg, folgten Vertiefungen zur horizontalen und vertikalen Bewertung von Dr. Martina Wiech, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, und zur Erarbeitung von Dokumentationsprofilen und zur Bewertung nichtamtlichen Schriftguts von Dr. Max Plassmann, Historisches Archiv der Stadt Köln. In zwei weiteren Präsentationen stellten Dr. Anna Sexton, University College London, die internationale vorwiegend englischsprachige Bewertungsdiskussion und Magali Soler, Archives Nationales de Luxembourg, die Bewertung staatlicher Unterlagen in Luxemburg vor. Sie gewährleisteten damit eine Verknüpfung der deutschen Bewertungsdiskussion mit internationalen Entwicklungen. Prof. Dr. Christian Keitel, Landesarchiv Baden-Württemberg, diskutierte mit den Studierenden die vielfältigen Fragestellungen der Bewertung digitaler Unterlagen.

Unter der Leitung von Dr. Irmgard Christa Becker und Dr. Gaby Knoch-Mund verglichen die schweizerischen Studierenden und die Referendar*innen des 57. Wissenschaftlichen Lehrgangs Bewertungskonzepte aus Deutschland und der Schweiz.

Ein dichtes Programm aus Präsentationen, Diskussionen und kulturellen Angeboten erleichterte das gegenseitige Kennenlernen und den Austausch über archivfachliche Themen auf Deutsch und Französisch.

Das Blockseminar fand seit 2007 zum achten Mal an der Archivschule Marburg statt. Im Jahr 2021 konnte die schweizerische Gruppe pandemiebedingt nicht nach Marburg kommen. Stattdessen reiste Dr. Irmgard Christa Becker nach Bern, um das Seminar mit einem Lehrauftrag durchzuführen. In der achten Ausgabe trafen engagierte und interessierte schweizerische Studierende auf ebenso interessierte Referendar*innen, die darüber nachdenken, wie der Austausch fortgesetzt werden kann.

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