Eine Tagesexkursion des 58. Wissenschaftlichen und des 61. Fachhochschullehrgangs führte diesmal in zwei linksrheinische Archive.
Erste Station war Köln. Dort, im Historischen Archiv mit Rheinischem Bildarchiv, wurden die Studierenden von der Leiterin des Archivs, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, empfangen. Zusammen mit Dr. Julia Krämer-Riedel gab sie einen umfassenden Überblick zu den Arbeitsgebieten des Archivs. Ein zentraler Fokus liegt natürlich noch immer und noch für lange Zeit auf der Restaurierung der Unterlagen, die vom Archiveinsturz im Jahr 2009 betroffen sind. Viele analoge und digitale Hilfsmittel sorgen dafür, soweit als möglich die zukünftige Nutzbarkeit der Unterlagen wieder zu erreichen. Kurze Blicke in die Arbeit mit Pinseln, Latexschwämmen und Spateln (zur Trockenreinigung) und in die Räume, wo computergestützt zerrissene Fragmente wieder zusammengeführt werden, waren eindrucksvoll. Auch über die Arbeit des Rheinischen Bildarchivs wurden wir informiert; Frau Marion Mennicken gab einen umfassenden Einblick in das Bildarchiv, das seit 2023 als Sachgebiet zum Historischen Archiv gehört und unter anderem auf Sachaufnahmen für die Kölner Museen spezialisiert ist. Und schließlich war auch bemerkenswert, wie sich das Historische Archiv in Richtung auf ein Bürgerarchiv weiterentwickelt.
Mit vielen Eindrücken und Anregungen verließen wir den so monumentalen wie hochmodernen Neubau des Kölner Archivs und kamen zur zweiten Station, dem Archiv der sozialen Demokratie in Bonn. Nach einer Begrüßung und Einführung durch Harry Scholz (Leiter des Referats „Erschließung, Beratung und Nutzung in Archiv und Bibliothek“) in Vertretung der Archivleiterin Dr. Anja Kruke wurden die Studierenden anhand eines bestens organisierten Programms in drei Gruppen mit Informationen versorgt. Dabei ging es um die Themenfelder „Überlieferungsbildung und Zwischenarchiv“, um den Umgang mit der AV-Sammlung und um die Bibliothek. Da das Archiv auch zu den Umfeldorganisationen der Sozialdemokratie sammelt, zeigte sich eine beeindruckende Breite des Sammlungsprofils – und eine hohe Professionalität dieses Archivs, die dank eines bevorstehenden Magazinumbaus noch weiter steigen wird.
Vielen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der besuchten Archive, die uns diese Einblicke bei der von Prof. Dr. Thomas Henne geleiteten Tagesexkursion ermöglicht haben. Mit beiden Archiven ist die Archivschule Marburg durch unterschiedliche Kontexte seit vielen Jahren eng verbunden – das Engagement, die große Gruppe der Studierenden zu betreuen und zu informieren, zeugte davon.