Stasi-Unterlagen und Künstler-Nachlässe. Archivbesuche in Erfurt und Weimar

Eine Gruppe Menschen steht vor einem Gebäude mit einem teilweise geöffneten Tor

Zwei unterschiedliche Archive besuchten der 61. Fachhochschullehrgang und der 58. Wissenschaftliche Lehrgang am 17. Juli 2024: Bei der Tagesexkursion standen das Stasi-Unterlagen-Archiv in Erfurt und das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar auf dem Programm.

Eine Gruppe Menschen steht in einem Gang und hört einem Mann zuDas erste Ziel war die Erfurter Außenstelle des Stasi-Unterlagen-Archivs, das zum Bundesarchiv gehört und auf dem Petersberg in einem barocken Kasernengebäude mit dicken Mauern und gleichbleibenden Temperaturen untergebracht ist. Die Außenstelle verwahrt die Unterlagen der Dienststellen des Staatssicherheitsdienstes der DDR im ehemaligen Bezirk Erfurt. Die Studierenden wurden hier von Alrun Tauché, der Leiterin der Außenstelle, begrüßt und in zwei Gruppen durch das Archiv geführt. Die Besuchenden erhielten einen Einblick in die Tätigkeit des Ministeriums für Staatssicherheit und seiner Inoffiziellen Mitarbeiter (IM). Anschaulich wurden wichtige Typen der verwahrten Unterlagen präsentiert. Die Besetzung der Erfurter Stasi-Zentrale durch DDR-Bürgerinnen und -Bürger im Zuge der friedlichen Revolution 1989 wurde ebenso Thema wie die Arbeit des heutigen Stasi-Unterlagen-Archivs.

Eine Gruppe Menschen sitzt in einem Saal auf Stühlen und hört einem Vortragenden an einem Stehpult zu.Nach einer Mittagspause ging es weiter nach Weimar ins Goethe- und Schiller-Archiv (GSA), wo dessen Direktor, Dr. Christian Hain, die Studierenden auf der großen Terrasse willkommen hieß. Die Teilnehmenden lernten hier in drei Gruppen die Geschichte des Archivs, seine Restaurierungswerkstatt und sein Magazin kennen. Das Archiv, das Teil der Klassik Stiftung Weimar ist, ist eines der ältesten Literaturarchive in Deutschland. Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach, die 1885 den Nachlass Goethes geerbt hatte, hatte es als eine Art Literaturmuseum gegründet und dafür eigens ein stattliches Gebäude errichten lassen. Es verwahrt in erster Linie die Nachlässe von Schriftstellern, Gelehrten, Philosophen und Künstlern. Nach einer Stärkung mit Kaffee und Keksen präsentierten Mitarbeitende des Archivs die eigens für das GSA entwickelte Archivdatenbank und zeigten ein Beispiel für die Musikalien des Archivs. Sie stellten überdies die Erarbeitung digitaler Editionen im Archiv vor, bei der Transkribus genutzt wird.

Insgesamt bot die Fahrt Einblicke in die große Bandbreite der Archivlandschaft in Thüringen.

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