Seit Oktober ist Afreed Mehta aus Mumbai an der Archivschule tätig. Sie erhält für ein Jahr ein Bundeskanzlerstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung, die den internationalen Forschungsaustausch fördert. Frau Mehta hat Geschichte und Kulturerbe studiert und forscht zum Thema Archive, insbesondere Museumsarchive, und ist häufig in unserer Bibliothek anzutreffen. Ihre Forschungen werden von Frau Dr. Irmgard Christa Becker unterstützt und betreut.
In Indien führt die Durchsetzung einer rechtsnationalistischen Ideologie durch den Staat zur Umschreibung und Verzerrung historischer Ereignisse, Gemeinschaften und Identitäten, die nicht in seine Agenda passen.
Welche Rolle spielen in einem solchen Szenario nichtstaatliche Institutionen bei der Sammlung und Bewahrung von Daten, die dazu beitragen, die Stimmen und Ideen der zum Schweigen gebrachten Menschen zu schützen?
Mit einem Fokus auf die Bewahrung und Verbreitung von Geschichte(n) für die Zukunft untersucht Frau Mehta in ihrem Projekt Archive und Archivinitiativen in Deutschland, die an der Demokratisierung von Quellenmaterialien arbeiten.
Frau Mehta konzentriert sich auf digitale Bewahrung, Digitalisierungsinitiativen und die Bewertung der Auswirkungen des digitalen Wandels in Kultureinrichtungen. Sie blickt außerdem auf Bildungsprogramme und Forschungsinitiativen in Archiven, die sich mit
(a) der Verbreitung schwieriger Geschichte(n),
(b) Museumsarchiven und Provenienzforschung und
(c) nicht-textbasierten Formen der Archivierung befassen.
Der Austausch mit Frau Mehta ist für die Archivschule sehr gewinnbringend und wir freuen uns, sie bis zum September 2024 in unserer Mitte zu wissen.