„Acht auf einen Streich!“ – Erschließungsprojekt für das AddF erfolgreich abgeschlossen
Trotz der widrigen Umstände im vergangenen Herbst erfolgte am 19. Mai 2021 die Übergabe von acht Beständen, die von den Studierenden des 57. Fachhochschullehrgangs im Rahmen des Unterrichts erschlossen wurden. Dies war zugleich ein kleiner Rekord, denn so viele Bestände wurden noch nie in einem Durchlauf für ein Partnerarchiv erschlossen. Frau Barbara Günther vom Archiv der deutschen Frauenbewegung nahm neben den bearbeiteten Archivalien die Erschließungsdaten im EAD-Format sowie eine MidosaXML-Lizenz in Empfang. Den Abschluss findet das Projekt nur noch durch die Überführung der Daten in das Erschließungsprogramm des AddF.
Interessant ist, dass das Projekt eigentlich mit einer Absage begann: Als das AddF im August 2019 bei der Archivschule anfragte, ob man die dortigen Archivalien im Rahmen eines Projektes erschließen möchte, schien der geringe Umfang der Bestände zunächst dagegen zu sprechen. Die Lehrgänge hatten sich bis dahin ausschließlich mit einem Bestand beschäftigt, dessen Geschichte und Überlieferung gemeinschaftlich erarbeitet wurde. Angesichts der Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie wandte sich der Betreuer der Übung, Dr. Dominik Haffer, im Juli 2020 an das AddF und griff das Angebot dankbar auf. Ziel war es nämlich, den Lehrgang mit 23 Studierenden in Gruppen, zeitlich versetzt und räumlich getrennt arbeiten zu lassen. In dieser Arbeitssituation war es von Vorteil, mehrere kleinere Bestände zu bearbeiten, um individuell reagieren zu können. Zudem wurde das Risiko des Scheiterns des Projektes deutlich minimiert.
Unter diesem Aspekt bestätigt sich der Spruch: Was lange währt, wird endlich gut. Alle acht Bestände wurden abgeschlossen – dies sind im Einzelnen: NL-P- 12 Johanna Wolff (10 VE), NL-P-2 Tona Baur (15 VE), NL-K-30.1 Deutscher Verband Frau und Kultur e.V. (Soest) (12 VE), NL-K-42.2 Business & Professional Women Augsburg (BPW) (13 VE), NL-P-10 Ilse Roloff (6 VE), NL-P-54 Barbara und Luise von Nathusius (37 VE), NL-K-12 Jugendgruppe des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins Hamburg (13 VE) und NL-P-23 Anna Haeberlin, geb. de Freitas, und Liselotte Lintzer, geb. Haeberlin (10 VE). Das entspricht insgesamt etwa 2 laufenden Metern.
Die Herausforderung bei der Bearbeitung lag im Wesentlichen auf den Ordnungs- und Recherchearbeiten. So wurden einerseits Vereinsunterlagen und Korrespondenzen zu neuen Verzeichnungseinheiten formiert, andererseits führte die Recherche nach Familienangehörigen aber auch zu Kontakten bis nach Übersee, wodurch die Studierenden weiterführende Informationen erhielten.
Die Studierenden des 57. FHL und die Archivschule Marburg freuen sich, das Projekt des AddF erfolgreich abgeschlossen zu haben.