Die von Dr. Frank M. Bischoff moderierte Vormittags-Sektion befasste sich mit Anforderungen an die Verwaltung und Bereitstellung großer Bilddatenmengen aus archivfachlicher und technischer Sicht. Die Nachmittags-Sektion führte zwei Beispiele aus der Praxis vor.
Den archivfachlichen Part und zugleich die Einordnung in die europaweiten Bestrebungen nahm Dr. Gerald Maier vom Landesarchiv Baden-Württemberg und zugleich Bundesbeauftragter für eEurope vor. Maier wies darauf hin, dass die Vorgaben für eine Digitalisierung derzeit eher von oben, also aus der politischen Ebene, und nicht von unten, also von kulturellen Einrichtungen wie den Archiven, kommen.
Paul Bantzer von der Startext GmbH gab einen Einblick in die technischen Voraussetzungen einer nachhaltigen Bilddatenpräsentation, skizzierte dabei die verschiedenen Ebenen von Metadaten und stellte Struktur und Zielrichtung verschiedener Metadatenstrategien bzw. -sets, darunter Premis und ICPT, vor.
Dott.essa Lucilla Croce-Ferri vom Fraunhofer IPSI bot einen Einblick in die schwierige Problematik des Provenienznachweises. Hier ging es in erster Linie darum, die technischen Möglichkeiten der Verschlüsselung von in Images eingebetteten Informationen darzustellen. Von den praktischen Erfahrungen des Staatsarchivs Darmstadt berichtet im Anschluss Martin Hammer.
Dr. Wolfgang Kahnert, Leiter der Abteilung 3 Technisches Zentrum des Landesarchivs NRW, und Christian Wortmann, der dortige Systemadministrator, stellten das Konzept des LAV NRW zur Schutzdigitalisierung vor, in dessen Rahmen bislang knapp 1,2 Mio. Bilder mit einem Offline-Speichervolumen von 12,2 TByte (666 GByte Präsentationsvolumen) produziert wurden.
Die Veranstaltung war zeitlich und durch Beschränkung der Teilnehmerzahl so konzipiert, dass ausreichende Gelegenheit für Fragen, Gespräche und Diskussionen bestehen sollte. Insofern wollte der Fortbildungsworkshop nicht nur als Forum der Referenten, sondern in gleichem Maße als Forum aller Teilnehmer dienen. Es ist besonders erfreulich, dass dieses Konzept aufging und ein reger Austausch stattfand, nicht allein während der Sektionssitzungen sondern auch in den Pausen.
© 2009 Uhde@staff.uni-marburg.de, Stand: 20.07.2009