„New Public Management“, „Neues Steuerungsmodell“, „Neue Verwaltungssteuerung“ sind Schlagworte einer Reform der öffentlichen Verwaltung, die Mitte der 1980er Jahre begann und eine Modernisierung der Verwaltungsstrukturen durch die Übernahme privatwirtschaftlicher Managementtechniken zum Ziel hatte und hat. Kern der Überlegungen war die Umstellung der öffentlichen Haushalte von der kameralen Einnahmen-Ausgaben-Rechnung auf das kaufmännische Prinzip des Ergebnis- und Finanzhaushalts, das in vielen Kommunen heute Realität ist. Daneben sollten Managementkonzepte eingeführt werden, die auf eine Output-orientierte Steuerung der Verwaltung setzen. In den kommunalen Archiven hat diese Entwicklung durch die Umstellung auf die kaufmännische Haushaltsführung und in den staatlichen Archiven durch den Einsatz neuer Managementkonzepte sowie das Hinterfragen der Organisationsstrukturen Einzug gehalten.
Mit dem 20. Archivwissenschaftlichen Kolloquium soll daher die Frage gestellt werden, wie diese Konzepte in den Archiven umgesetzt wurden und welchen Nutzen letztere daraus bisher ziehen konnten.
Nach einem Grundsatzreferat über die Folgen der Neuen Verwaltungssteuerung für die Archive werden in der ersten Sektion Managementkonzepte und neue Organisationsstrukturen thematisiert.
Die zweite Sektion widmet sich Kooperationen und den Chancen und Risiken, die sie für Archive bieten.
In der dritten Sektion steht das Thema Qualität im Fokus, das Thema, das in den Archiven sicherlich am meisten entwickelt
ist.
In der abschließenden Podiumsdiskussion soll eine Bilanz des Kolloquiums gezogen und ein Blick in die Zukunft gewagt
werden.
Wir würden uns freuen, Sie auf unserem 20. Archivwissenschaftlichen Kolloquium am 10. und 11. Juni 2015 in der Evangelischen Stadtmission Marburg begrüßen zu dürfen.
Hier finden Sie das Programm des Kolloquiums.