Retrokonversion, Austauschformate und Archivgutdigitalisierung
1. und 2. Dezember 2009
anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Gründung der Archivschule Marburg
1949 - 2009
Informationen bereitstellen und Benutzung fördern ist eine der hervorragendsten Aufgaben von Archiven und verwandten Gedächtnisorganisationen. Diesem Anliegen ist das anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Archivschule Marburg stattfindende 14. Archivwissenschaftliche Kolloquium gewidmet. Zugleich ist das Thema durch die an der Archivschule im Sommer 2007 eingerichtete Koordinierungsstelle Retrokonversion motiviert, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Auftrag zur Koordinierung und Durchführung der Digitalisierung der Findmittel des deutschen Archivwesens gefördert wird. Das Interesse der historischen Forschung ist ein Leitmotiv für die Durchführung der Digitalisierung der Findmittel deutscher Archive.
Nach einer zweijährigen Tätigkeit sollen die besonderen Herausforderungen archivischer Retrokonversionsprojekte beleuchtet, aber auch durch Einbeziehung ähnlicher Programme in anderen Ländern oder in anderen Sparten befruchtet werden. Zu berücksichtigen sind neben den spezifischen Erfahrungen der Archive aber auch jene von Dienstleistern, denen im Rahmen der Tagung sowohl auf dem Podium als auch in Posterausstellungen Möglichkeiten zur Darstellung ihrer Leistungen und Wünsche gegeben werden.
Weil die Retrokonversion von Findmitteln in öffentlich zugänglichen Benutzerangeboten münden muss, ist über die Formate nachzudenken, in die retrokonvertiert werden soll. Die Kommunikationsfähigkeit von archivischen Informationen in elektronischer Form wird in Zukunft maßgeblich von der Einhaltung geeigneter Standards abhängig sein. Hier spielt die internationale Standardisierung der Codierung von Erschließungsinformationen eine ebenso zentrale Rolle wie die deutschen Erschließungstraditionen und Erfahrungen mit Austauschformaten. Die internationalen und nationalen Beiträge zu dieser archivwissenschaftlichen Kernthematik sollen Perspektiven aufzeigen, wie die Sichtbarkeit für unterschiedlichste Zwecke – Austausch und Präsentation – gewährleistet werden kann.
Während noch die flächendeckende Digitalisierung der Findmittel des deutschen Archivwesens operativ umgesetzt wird, haben bereits einige Archive die Digitalisierung analog vorliegenden Archivguts in Angriff genommen. Wenn auch kein Zweifel besteht, dass die elektronischen Findmittel Voraussetzung für die digitalisierten Archivbestände darstellen, muss dieser nächste Schritt doch bereits jetzt in den Blick genommen und zukunftsweisend geplant werden. Erfahrungen aus dem Ausland und mit internationalen Programmen sollen gemeinsam mit Projekten deutscher Archive vorgestellt werden.
Das Programm können Sie sich hier als pdf-Datei herunterladen.
Einen Bericht über das Kolloquium finden Sie hier.