Die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns hat sich mit mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Urkunden auseinandergesetzt. Rund 20.000 Urkunden aus 22 Beständen der Staatsarchive Nürnberg und Augsburg sowie des Bayerischen Hauptstaatsarchivs wurden digitalisiert, dabei entstanden ca. 65.000 Digitalisate. Während der Schwerpunkt der bisherigen Urkundendigitalisierung auf Beständen aus der Überlieferung kirchlicher Institutionen lag, wurden in diesem Teilprojekt bewusst Bestände herangezogen, die auf die Reichsstädte Nürnberg und Augsburg sowie auf Ritterorden und weltliche Herrschaften zurückgehen.
Urkunden eignen sich als präzise beschreibbare Einzeldokumente in besonderer Weise für die digitale Präsentation, stellen in konservatorischer Hinsicht jedoch besondere Herausforderungen an Digitalisierungsabläufe. Im Projekt entwickelte die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns daher Empfehlungen zum archivalienschonenden Scannen. Ausgehend von den materiellen Besonderheiten von Pergament- und Papierurkunden wurden dabei alle wichtigen Archivgutarten einbezogen sowie musterhafte Arbeitsanweisungen für das Scanpersonal erarbeitet.
Ein weiteres Schwerpunktthema war die Strukturierung von Digitalisaten in Speichersystemen. Denn Archivgut gewinnt seinen Wert für die wissenschaftliche Forschung erst dadurch, dass es im Kontext seiner Entstehungs- und Überlieferungs-zusammenhänge ausgewertet werden kann. Im Projekt der GDA wurden daher Mindeststandards für die Datenstrukturierung und Hinweise zur Benennung der Digitalisate erarbeitet.
Einblick in den Digitalisierungsworkflow: Beispieldigitalisat:
Konservatorische Sichtung und Vorbereitung von Urkunden vor Staatsarchiv Nürnberg, Ritterorden Urkunden 5660 der Digitalisierung Bildrechte: Thomas Schiedeck, Bildrechte: Staatsarchiv Nürnberg Bayerisches Hauptstaatsarchiv
© Archivschule Marburg | 13.8.2015, Emily Beck